1827 -
Leipzig
: Vogel
- Autor: Thieme, Karl Traugott, Dolz, Johann Christian
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
m8 Angenehm: Unangenehm: Gleichgültig.
das ist gleichgültig: und da verstand ich es nicht,
und da dachte ich gleich: ich muß meinen lieben
Vater fragen. V. Du hast ganz recht gedacht
und ich will es Dir sogleich erklären. Zuvor aber
muß ich Dich an Etwas erinnern. Wenn man
erzählt, so muß man nicht alle Sähe der Rede mit:
Und da, anfangen, wie Du jetzt thatest. Besser
würde es geklungen haben, wenn Du so erzählt
hättest: Als ich das Buch aufschlug, so las ich
darin ein Gespräch zweier Personen, von welchen
die Eine sagte: Das ist gleichgültig. Weil ich nun
das nicht verstand, so nahm ich mir vor, meinen
Vater um Erklärung zu bitten. Hast Du mich
wohlverstanden? K. Za, lieber Vater, ich werde
mir das merken und künftig nicht mehr sprechen:
Und da. V Nun will ich Dir auch sagen,
was gleichgültig heißt. Zst's nicht wahr: manche
Dinge machen Dir Lust, sie sind Dir lieb oder
angenehm; und manche andere Dinge machen Dir
Unlust, sind Dir nicht lieb oder unangenehm?
z. B. Wenn Du die Nachricht bekämst, daß Dein
Freund Wilhelm krank und in Gefahr zu sterben
wäre? K. Das wäre mir sehr unangenehm.
V. Wenn er aber heute zu Dir kommt und mit
Dir spielt? K. Ei, das wäre mir lieb! V. Und
wenn er nun zu Dir kommt, willst Du lieber, daß
er einen grauen oder einen grünen Nock trage?
K. Lieber Vater, das ist mir ganz einerlei. V.
Nun siehe, was Du einerlei nennest, das nennen
andere Leute gleichgültig. K. So, so, nun ver«
stehe ich es. Nun bitte ich Dich, lieber Vater, mich