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1. Für Mittelklassen - S. 4

1867 - Altenburg : Bonde
4 antwortete er: Euer Wille geschehe. Viel reden und fragen ist das ganze Jahr meine Sache nicht. Also kamen sie, ohne ein Wort weiter zu ver- lieren, in die große Zuckersiederei vor dem Thore. Und als Karsten hinter derselben die großen Holzstöße sah, wurde er ganz fröhlich in seinem Herzen und sprach bei sich selbst: Gott sei's gedankt; nun wird es mir nimmer an Arbeit fehlen! Da er aber ein Jahr lang, oder etwas darüber, Holz gesägt und gespalten hatte, sprach der Zuckersieder zu ihm: Klaus, du hast alle Tage einen weiten Weg, Abends heim und Morgens wieder heraus; gefällt dir's, so magst du dort in mein Gartenhaus ziehen und mit Weib und Kin- dern darin wohnen umsonst. — Und da Karsten ein Jahr lang, oder darüber im Sommerhaus gewohnt hatte, trat sein Brotherr wiederum zu ihm und sprach: Klaus, der Hausmeister hat lange Finger gemacht und hinter der Thür Abschied gesagt. Willst du, so kannst du sein Pöftlein einnehmen. — Und abermal über ein Jahr ließ der alte Zuckersieder mitten durch seinen Garten zwischen den Trockenböden und dem Sommer- häuslein eine hohe Mauer aufführen. Aber Niemand getraute sich zu fragen: Warum thust du das? selbst sein eigner Bruder nicht; auch sein Weib nicht, denn er hatte keins. Und ob nun gleich der Hausmeister Karsten fortan einen weiten Umweg machen mußte, so fragte er doch nicht, auch nicht mit einer Miene, wie? oder warum? — Dariiber starb der Zuckersieder, und in seinem Testament stand geschrieben: Item, dem Klaus Karsten vermache ich die andere Halbscheid meines Gartens jen- seits der Mauer, und will ihn mein Bruder auch fernerhin als Haus- meister behalten, so mag er eine Thür durch die Wand brechen lassen; wo nicht, so zahlt er dem Manne noch weiter dreitausend Mark und läßt ihn ziehen. Sollte aber Klaus Karsten, was ich jedoch nicht hoffe und erwarte , fragen, warum er zu nur gekonnnen, so werde ihm zu wissen gethan, wie folgt: Zum Holzhacker wählte ich den Klaus, weil ich ihn beten sah. Hätte damals sein Kamerad gebetet, und er den Hut auf dem Kops behalten, würde ich nicht ihn gedungen haben, sondern seinen Vetter. Eine Glocke am Klang, einen Vogel am Gesang, einen Mann am Gang, einen Thoren an den Worten kennt man aller Orten. 10. Selber essen macht fett. Es sagt ein altes Sprüchwort: Selber essen macht fett. Ich will noch ein Paar dazu setzen: Selber Achtung geben macht verständig, und Selber arbeiten macht reich Wer nicht mit eignen Augen sieht, sondern sich auf andere verlaßt, und wer nicht selber Hand anlegt, wo es nöthig ist, sondern andere thun läßt, was er selber thun soll, der bringt's nicht weit, und mit dem Fettwerden hat es bald ein Ende. 11. Abendgeläut. was mag's bedeuten, Dieser Tag hat abgenommen. ""-ten? Bald wird auch der Tod herkommen. Drum, o Mensch, so schicke dich, Zahl. Daß du sterbest seliglich.
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