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1. Für Mittelklassen - S. 55

1867 - Altenburg : Bonde
55 Fürchtet nichts, ihr treuen Frommen! Den ihr sucht, hier weilt er nicht, Nicht im Moder dunkler Grüfte weilet mehr das ew'ge Licht. Geht und sagt, daß er erstanden, sagt, das Grab gab seinen Raub, Denn es hat das Lamm getreten Tod und Schlange in den Staub. Als die Frauen dies vernommen, war zu Ende all' ihr Leid, Sangen heiße Dankeslieder, warfen weg das Trauerkleid. Tausend Jahr' und wieder tausend schwanden, seit's der Engel sprach, Und in immer vollern Chören riefen's ihm die Zeiten nach. Ein Jahrhundert rief's dem andern, und so klingt von Mund zu Mund Lauter stets die frohe Botschaft, wie der Herr vom Tod erstund. Drum auch wir in Feierkleidern jubeln heut' dem Engel nach, Wie vom Tod der Herr erstanden an dem heil'gen Ostertag. 106. Der Frühling. "Wenn im Monate März die lauen Südwinde wehen, dann hat das Begiment des Winters ein Ende. Die Schneemassen, die er aufgehäuft hat, schmelzen, schwellen Bäche und Flüsse und netzen Felder und Gärten. Und nun zeigt sich überall das Schaffen des Frühlings. In dem Garten sprossen nickende Schneeglöckchen und wohlriechende Veilchen; glänzende Krokus und bald auch Tulpen umsäumen die Beete. Fleissige Bienchen summen umher, Mücken und Fliegen sonnen sich an ■der warmen Mauer des Gartenhauses, und langsame Schnecken kleben wieder ihr Haus an den Baumstamm. Heiterer Himmel überwölbt das saftig grüne Feld, liebliche Luft umspielt den Wanderer, und hoch oben in den Wolken singt die Lerche, •einer der ersten Boten des Frühlings, ihren Jubelgesang. Am Bächlein, das die Wiese durchrauscht, blühen Schlüsselblumen zwischen jungem Grase, und Dotterblumen und Feigwurz schmücken dasselbe mit glän- zendgelben Blüthensternen. Auch das Gänseblümchen will nicht zurück- bleiben und schaut mit weissem Auge in den schönen Frühling. Muntere Lieder erfüllen den Wald, Finken, Meisen und Amseln singen ihr Freudenlied, dass der Winter vergangen, und tragen Hä!m- chen und Moos zusammen', um Hester in die jungbelaubten Zweige zu bauen. Citronenfalter und Wegfüchse flattern am sonnigen Waldrande um Haselbüsche, die mit langen Blüthenkätzchen behängt sind. Und wenn es überall so schön ist, da werden natürlich auch die Menschen munter. Landleute pflügen und säen auf dem Felde, Gärtner graben und setzen Bäume in den Garten, und die Kinder singen dem neu angekommenen Storche ihren Frühlingsgruss. 107. Frühlings Ankunst. Der Lenz ist gekommen! Habt ihr ihn nicht vernommen? Es sagen's euch die Vögelein; es sagen's euch die Blümelein: der Lenz ist angekommen! Ihr seht es an den Feldern, ihr seht cs an den Wäldern, der Kuckuk ruft, der Finke schlägt, es jubelt, was sich froh bewegt: der Lenz ist angekommen!
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