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1. Für Mittelklassen - S. 182

1867 - Altenburg : Bonde
182 Den Kiefern sind besonders der gemeine Kiefernspanner und der Kieferntrieb Wickler schädlich. Jener ist nicht gerade groß, wird aber durch seine Raupen, welche wie kleine Aststückchen aussehen, verderblich ge- nug, da diese stellenweise in großen Mengen auftreten und dann besonders die jüngeren Bäume angreifen. Viel versteckter, als alle die genannten Schmetterlinge, hält sich der Kieserntrieb Wickler. In den Waldungen, in denen er haust, sieht man im Juni unansehnliche Motten herumschwärmen. Der Förster kennt die ungebetenen Gäste und sucht ihre Zahl durch Leuchtfeuer zu vermindern, die er an verschiedenen Stellen im Walde anzündet. Tausende von Motten folgen dem Hellen Scheine und versengen sich in den Flammen. Die weib- liche Motte schiebt ihre Eier an die Knospen der Kiefer, die sich in dieser Jahreszeit bereits ausgebildet haben. Die ausschlüpfenden Räupchen bohren sich in das weiche Mark ein -und zehren davon. Haben sie eine Knospe ausgefressen (Fig. 5), so bohren sie sich durch, bauen einen verdeckten Gang aus Harz und Gespinnst nach der Nachbarknospe und fangen dort das Werk von neuem an. Das Dasein der verborgenen Zerstörer zeigt sich gewöhnlich erst im Frühjahre; viele Triebe sterben ab, andere verkrüppeln zu bogenför- migen Aststückchen und bilden die sogenannten Posthörner. 274. Das Moos. 1. Unten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht beschei- den und harmlos, das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die grössten davon sind nicht länger als ein Finger; viele sind nicht grösser als ein Nadelknopf. Wie zierlich überziehen sie den Grund des Waldes! Hier wölben sie dichte Polster von dunkelgrüner Farbe; sie tragen lange, goldgelbe Fäden mit Knöpfen und goldgelben Kronen darauf. Dort bilden gelblich grüne Pflänzchen mit vielen Ästen weiche Ruhekissen. Mehr als 100 verschiedene Arten von Moosen leben still in Wald und Sumpf, an Stämmen und Felsenwänden, an Mauern und auf Dächern. Wie schwach ist doch solch ein kleines Pflänzchen! Sein Stämmchen, von schöngeformten Blättchen dicht umhüllt, ist kaum so stark wie ein Fädchen Zwirn. Der liebe Gott hat aber immer grosse Gesell- schaften, tausend und aber tausend solcher Pflänzchen neben einander wachsen lassen. Diese kleinen Zwerglein richten in Gesellschaft manches aus. 2. Wenn im rauhen Herbst die Bäume ihre gelben Blätter verlieren, dann ist das Moos am schönsten grün und wächst am besten. Es fängt die Eicheln, Bucheckern und Nüsse auf und um- hüllt sie weich und warm. Es kriecht an den Stämmen empor und ist ein warmes Winterkleid für sie. Die tausend Käferchen des Sommers suchen sich Verstecke, wenn der rauhe Winter kommt. Wohin sollen sie ziehen? Sie kriechen ins warme, weiche Moos- lager und schlafen da den ganzen langen Winter hindurch. Hier liegen runde Häufchen Spinneneier, dort ähnliche von Schmetter- lingen. Hier hat eine Raupe ihr Winterlager ausgesucht; dort ruht zusammengerollt eine Blindschleiche. Jetzt thaut der Schnee. Das Moos hält noch lange das Wasser fest und reicht jedem sein Tröpf- chen: der Eichel, der Haselnuss, den Samenkörnchen von der
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