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1. Geschichte des Altertums - S. 55

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
55 Zwei Könige standen als erbliche erste Beamte an der Spitze des Staates; sie hatten einen greren Grundbesitz, leiteten die Volks-Versammlung, shrteu den Vorsitz im Rate der Alten, waren die obersten Priester und im Kriege die Oberanfhrer. Ihnen war der Rat der Alten (G erusia) von 28 Mitgliedern, die wenigstens 60 Jahre alt sein muten, beigegeben. Sie bten die Gerichtsbarkeit der schwere 2>er brechen aus und bereiteten die Gesetze vor, die der Volksversamm-luug zur Entscheidung vorzulegen waren. Die Volksversammlung stimmte der die Vorlagen oder Antrge einfach' mit ja oder nein ab; Reden und Gegenreden fanden nicht statt. Diese Versammlung whlte auch die Beamten und entschied der Gesetze und Vertrge, der Krieg und Frieden. Sie fand zur Zeit des Vollmondes am Flusse Eurotas unter freiem Himmel statt; jeder Spartaner, der 30 Jahre alt war, konnte in ihr erscheinen. Die Ephoren, eine Krperschaft, die erst spter entstand, fhrten die Aufsicht der die Brgersitte, ffentliche Erziehung und die amt-liche Ttigkeit der Behrden; sie konnten sogar die Könige zur Rechen-schast ziehen. Die Verteidigung der Rechte des Volkes war ihre Hauptaufgabe. Die Erziehung war auf einseitige Ausbildung des Krpers ge-richtet, und von Geburt ab gehrte das Kind dein Staate; krppelhafte und schwchliche Kinder wurden im Gebirge Taygetus ausgesetzt. Bis zu ihrem siebten Lebensjahre blieben die Knaben im elterlichen Hause; dann nahm der Staat die Erziehung in die Hand. Die Knaben muten laufen, ringen, schwimmen und sich in der Handhabung der Waffen den. Sie wurden abgehrtet gegen Hitze und Klte. Hunger und Durst und selbst gegen krperliche Schmerzen weniger empfindlich gemacht; einmal im Jahre wnrden sie am Altare der Artemis gegeielt, wobei sie auch nicht einen Laut des Schmerzes ausstoen durften. Das Schilf zu ihrem Lager muten sie sich selber ans dem Eurotas holeu. Notdrftig lernten die Knaben lesen, schreiben und rechnen; homerische Gesnge und Kriegslieder sangen sie unter Begleitung der Flte und Zither. Sie muten kurze und treffende Antworten geben, zur rechten Zeit schweigen und das Alter ehren. Um sich in List und Schlauheit zu den, war es ihnen gestattet, ans Husern, Grten und Feldern Nahrungsmittel zu stehlen; wehe aber dem, der sich dabei abfassen lie! Mit dem zwanzigsten Jahre durften die spartanischen Jnglinge mit in den Krieg ziehen, mit dem dreiigsten wurden sie vollberechtigte Männer. Eine hhere geistige Bildung wurde ihnen nicht zu teil; deshalb blieben die Spartaner auch hinter den brigen Griechen in geistiger Hinsicht zurck.
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