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1. Für Oberklassen - S. 44

1870 - Altenburg : Bonde
44 68. Knabe und Hündchen. Knabe: Komm nur, mein Hündchen, zu deinem Herrn; ordentlich gerade sitzen lern! Hündchen: Ach, soll ich schon lernen und bin so klein? O laß es doch noch ein Weilchen sein! Knabe: Nein, Hündchen, es gehet am besten früh; denn später macht es dir große Müh'. Das Hündchen lernte, bald war's gescheh'n, da konnt' es schon sitzen und aufrecht geh'n, Getrost in das tiefste Wasser springen und schnell das Verlorne wiederbringen. Der Knabe sah seine Lust daran, lernt auch und ward ein kluger Mann. 69. Der dumme Hans. 1. Hänschen will ein Tischler werden, Ist zu schwer der Hobel; Schornsteinfeger will er werden, Doch das ist nicht-nobel; Hänschen will ein Bergmann werden, Mag sich doch nicht bücken; Hänschen will ein Müller werden, Doch die Säcke drücken; Hänschen will ein Weber werden, Doch das Garn zerreißt er: Immer, wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke dran, Was aus dir noch werden kann! 2. Hänschen will ein Schlosser werden, Sind zu heiß die Kohlen; Hänschen will ein Schuster werden, Sind zu hart die Sohlen; Hänschen will ein Schneider werden, Doch die Nadeln stechen; Hänschen will ein Glaser werden, Doch die Scheiben brechen; Hänschen will Buchbinder werden — Riecht zu sehr der Kleister: Immer, wenn er kaum begonnen, Jagt ihn fort der Meister. Hänschen, Hänschen, denke dran, Was aus dir noch werden kann! 3. Hänschen hat noch viel begonnen, Brachte nichts zu Ende; Drüber ist die Zeit verronnen, Schwach sind seine Hände. Hänschen ist nun Hans geworden, Und er sitzt voll Sorgen, Hungert, bettelt, weint und klagt Abends und am Morgen: „Ach, warum nicht war ich Dummer In der Jugend fleißig? Was ich immer auch beginne — Dummer Hans nur heiß' ich. Ach, nun glaub' ich selbst daran, Daß aus mir nichts werden kann!" 70. Jungfer Margareth. 1. Das war die träge Margareth, Die wollte die Hand nicht regen; Da mußte die alte Mutter allein Wischen, waschen und fegen. 2. Das war die eitle Margareth, Die putzte sich schon am Morgen; Da mußte die alte Mutter allein Keller und Küche besorgen. 3. Das war die schöne Margareth, Die thät den Burschen gefallen; Sie tanzten und kosten gern mit ihr, Doch nahm sie keiner von allen. 4. Das war die verlaßne Margareth, Es kamen und gingen die Jahre, Vorbei war Putz und Spiel und Tanz, Die Mutter lag auf der Bahre. 5. Das ist die hungrige Margareth, Sie mag die Hand nicht rühren. Dort kommt sie mit dem Bettelsack Und bettelt vor den Thüren.
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