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1. Für Oberklassen - S. 45

1870 - Altenburg : Bonde
45 71. Schulgang. „O du liebes Einmaleins, Hätt' ich dich im Köpfchen, Wie mein Turteltäubelein Körnchen hat im Kröpfchen!" „Aus dem schönen Bibelbuch Ich viel leichter lerne, Wär' es auch der schwerste Spruch; Zahlen — gar nicht gerne!" „Einmaleins und zweimalzwei — Ach die bösen Zahlen! Bringen manchem guten Kind Sorgen, Thränen, Qualen " „Auf der Rechnentafel läßt Sich doch etwas malen; Aber Zahlen in den Kopf — Ach die schlimmen Zahlen!" 72. Wie man sich verrechnen kann. Seltsam erging es einem Fürsten, der sein Leibpferd beschlagen ließ und den Hufschmidt nach dem Preise seiner Arbeit fragte. „Es sind zum Beschlagen des Pferdes," sagte der Schmidt, „gerade 32 Nägel erforderlich gewesen. Befiehl deinem Schatzmeister, daß er mir für den ersten Nagel 1 Pfennig, für den zweiten 2, für den dritten 4, für den vierten 8 und für jeden folgenden noch einmal so viel, als für den vorhergehenden gebe." Wie ist dieser Mensch doch so wunderlich, dachte der Fürst bei sich selber; das wird höch- stens einen Thaler austragen, und ich hätte ihm, weil es mein Leibpferd ist, unbedenklich 100 Dukaten gegeben. „Besinne dich eines Bessern," sagte er endlich zu dem Hufschmidt, „ich will deine Arbeit nicht wie ein gemeiner Bürger, sondern wie ein Fürst bezahlen." Weil aber der Mann auf seiner Forderung beharrte, so gab der Fürst den Befehl, ihm zu zahlen, was er verlangt hatte. „Da muß man erst noch eine Pfennigrechnung anstellen," sagte der Schatz- meister und fing an, die Summe zu berechnen. Aber wie erschrak er, als er fand, daß der letzte Nagel nicht weniger, als 2,147,483,648 Pfennige, das ist beinahe 7 Millionen Thaler kostete. Ich weiß nicht, ob der Fürst die ungeheure Summe bezahlt hat. Sinnreicher aber endet eine ähnliche Erzählung von einem Fürsten im Morgenlande. Sein Vezir, sein erster Beamter und Feldherr, hatte das Schachspiel .erfunden. Dies Spiel stellt zwei mit einander kämpfende Heere vor. Das Schlachtfeld ist ein in 64 Felder ge- theiltes Viereck. Das Spiel gefiel dem Fürsten so wohl, daß er dem Erfinder frei stellte, sich eine Belohnung zu erbitten, und als dieser für das erste Feld 1 Weizenkorn, für das zweite 2, für das dritte 4, für das vierte 8 und so fort für jedes Feld die doppelte Anzahl Körner verlangte, wurde der Fürst beinahe unwillig, daß der Mann seine Gnade verachte und sich höchstens einige Scheffel Weizen erbitte, wo er 100 Goldstücke und noch mehr hätte fordern können. Aber als der Schatzmeister die Anzahl der Weizenkörner berechnete und einen Ueberschlag machte, wieviel Scheffel Weizen das austragen sollte, da ergab sich, daß so viel Weizen, als dem Manne versprochen war, auf der ganzen Erde nicht vorhanden wäre und auch nicht in einem Jahre gebaut werden könnte, wenn
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