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1. Für Oberklassen - S. 211

1870 - Altenburg : Bonde
211 kleineren Kriegen, die er durchgekämpft hatte, die ewige Ruhe. Er starb, wo er geboren war, auf dem Schlosse in Altenburg. Man hüllte die Leiche in ein schwarzwollenes Gewand, legte sie in einen Sarg von Kiefernholz und brachte sie in aller Stille nach Meißen. Hier im Dome, >wo Friedrich schon früher seine Begräbnißkapelle für sich und seine Nachkommen errichtet hatte, versenkte man ihn an verborgener Stelle in ein ungewöhnlich tiefes Grab, in Altenburg aber wurde zum Scheine ein Grabmal aufgestellt. Man fürchtete nämlich, die Hussiten würden von neuem einfallen und Rache nehmen an den Gebeinen ihres heftigsten Widersachers. 235. Die Hussiten in Altenburg. Im Jahre 1430 kamen die Hussiten vor Altenburg und lagerten sich auf den Propsteifeldern hinter der Leiste. Weil nun die meisten Einwohner theils in die benachbarten Städte, theils auf das Schloß geflüchtet waren, nahmen jene die Stadt ohne Widerstand ein und plünderten, wo sie etwas fanden. Mit dieser Beute noch nicht zufrieden, forderten sie das Schloß zur Übergabe auf; allein dieses wurde durch die entschlossensten Männer vertheidigt. Da sie nun sahen, daß sie hier nichts ausrichten würden, denn es war für die damalige Zeit eine starke Festung, so überließen sie sich der Völlerei und verwüsteten alles in den Kirchen, dem Rathhause und den Bürgerhäusern. Nun machten sie in den Straßen Scheiterhaufen, warfen die in den Kirchen gefun- denen Heiligenbilder und Geräthe, ingleichen die noch wenigen Ein- wohner, die Alters und Schwachheit halber nicht hatten entfliehen können, darauf und zündeten sie im Angesichte der auf dem Schlosse befindlichen Einwohner an. Hierauf steckten sie die Stadt an zwei Orten an und zogen ab. Die Bürger, die auf dem Schlosse waren, getrauten sich nicht zu löschen aus Furcht, daß es ein verstellter Abzug wäre, und mußten zusehen, wie der größte Theil ihrer Stadt ein Raub der Flammen wurde. Nur ein einziges großes Gebäude, 3 Klöster und der Johannitersitz blieben stehen. Neun Mönche begruben die Hus- siten lebendig. 236. Das Ende des Bruderkriegs, 1451. Kurfürst Friedrich der Sanftmüthige und sein Bruder Wilhelm standen mit ihren Heeren an der Elfter unweit Gera einander gegenüber. Da trat zu dem Kurfürsten Ritter Hermann von Harras, derselbe, der in Herzog Wilhelms Landen in einem Tage 60 Dörfer hatte anbrennen lassen, und sprach: „Gnädigster Herr, Euer Kur- fürstlichen Gnaden ziehen im Namen Gottes fort. Ihr sollt heute im Sattel ein Kurfürst, Markgraf zu Meißen und Landgraf zu Thüringen sein; denn Euer Bruder und seine Leute sind heut den Tag mit Gottes Hülfe in unseren Händen, daß sie uns nicht ent- rrnnen mögen." Dem antwortete der Kurfürst sanftmüthig: „Herr Hermann, Ihr meint es treulich und wohl; aber Herzog Wilheü» 14»
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