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1. Für Oberklassen - S. 287

1870 - Altenburg : Bonde
287 Zeit kehrt der Kranke gekräftigt in sein Hans zurück in dankbarer Erinnerung an die Gesundheit verleihende Quelle. Entdeckt wurde der Gesundbrunnen im Jahre 1666 und mit heilsamer Wirkung angewandt; 1713 wurde er neu eingefasst, verlor aber nach und nach seinen Ruf wieder. Erst durch Herzog Friedrich Ui. kam das Bad wieder zu Ansehen. Er besuchte es in den Sommermonaten der Jahre 1768, 1769 und 1770 mit er- wünschtem Erfolg,und ihm verdankt dieser Heilquell die ansehn- lichen Gebäude und die schönen Anlagen ün der ohnehin von der Natur überaus begünstigten Gegend. Festlichkeiten aller Art ver- herrlichten des Herzogs Anwesenheit daselbst, zumal als 1769 sein Neffe, der Herzog von Glocester, aus England einige Tage dort mit ihm und mehrern andern hohen Gästen verlebte. 276. Die Leuchtenburg. Hoch und steil ist der Berg, welcher die Leuchtenburg mit ihren Thürmen und Gebäuden trägt, und von welchem sie in das schöne Saalthal herabschaut, und vortrefflich ist von ihm aus die Umsicht. Gegen Südost liegt dicht unter dem letzten Berge, welcher die Burg trägt, Seitenroda, ein schönes großes Dorf, und dahinter erheben sich die voigtländischen Berge. Gegen Nordost zieht sich ein schmales, von dichtem Fichtenwalde schwarz beschattetes Thal; hoch oben liegen Dörfer auf fruchtbarer Ebene, aus deren Hintergründe die Ruinen der Lobde- burg und der Fuchsthurm hervorragen. Schöner noch ist der Blick nach Westen in das Thal der Saale. Da liegt Dorf an Dorf im bunten Durcheinander von Wiesen, Feldern, Gärten, Brücken und Wehren; im Hintergründe die schwarzen Wälder von Saalfeld und Rudolstadt, über dem Flusse auf einem steilen Felsen die schimmernde Weißenburg, weiter herab das thüringische Bethlehem, Orlamünda, mit seiner Kemta, dicht unter den Füßen Kahla mit dem ehemaligen Armen- hause, und rechts im Hintergründe sieht Jena zwischen seinen weißen Kalkbergen hervor. Zu dem einzigen Thore der Leuchtenburg kommt man von Nordost; auf allen anderen Stellen ist sie mit einer Brustwehr, mit einer 1400 Fuß langen, mit Thürmen versehenen Mauer und mit einem zwischen Brustwehr und Mauer gelegenen wasserleeren Graben umgeben. Durch das Thor tritt man in den Vorhof, der durch Pallisaden vom eigent- lichen Schloßhofe getrennt ist. Im Vorhofe befindet sich die Haupt- wache. Im Schloßhofe liegt rechts das Zuchthaus für männliche, links das Zuchthaus für weibliche Züchtlinge; im letzteren sind auch die Wohnung des Directors und das Expedrtionslokal. Gerade vor steht das Ökonomiegebäude mit den Wohnungen mehrerer Beamten und des Pastors. — Zu den Merkwürdigkeiten der Leuchtenburg gehört der 350 Fuß tiefe Brunnen. Im Takte, bald nach der einen, bald nach der andern Seite fortschreitend, je nachdem bald der eine, bald der an- dere Eimer heraufgewunden wird, treten 2 Züchtlinge ein großes Rad, das durch einige andere Räder eine starke Walze treibt, über welche das Seil hinunter in den Brunnen geht. Sieben Minuten dauert es,
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