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1. Für Oberklassen - S. 328

1870 - Altenburg : Bonde
tief; daß sich aber von hier ab die verborgenen Kanäle weiter ver- zweigen, ist mehr als wahrscheinlich. Die Wände sind glatt polirt und so hart, daß es nicht möglich ist, ein Stück mit dem Hammer los- zuschlagen. Gewöhnlich findet man das Becken mit krystallklarem, see- grünem Wasser angefüllt, welches eine Wärme von 65 Grad besitzt und nach Osten abfließt. Man staunt über die Ruhe und fragt sich, wie es möglich sei, daß ein so friedfertiger Brunnen zu Zeiten auch so zor- nig emporbrausen könne. Doch plötzlich erschallt ein unterirdisches Donnern, der Boden zittert, das Wasser im Becken kocht auf, große Dampfblasen steigen aus der Röhre, zerplatzen an der Oberfläche und schleudern das siedende Wasser fußhoch empor. Schon hofft man, das große Schauspiel zu genießen; doch bald tritt Stille wieder ein, und die dichten Dampfwolken, welche das Emporwallen erzeugte, verlieren sich vom leichten Windhauche getrieben. Zwar wiederholen sich diese kleineren Explosionen in sehr regelmäßigen Zwischenräumen von 1 Stunde und 20—30 Minuten; doch kann man oft einen ganzen Tag und auch wohl länger warten, ehe der Geysir seine volle wunderbare Kraft entfaltet. Ein stärkeres Donnern geht dem riesigen Ausbruche voran, das Wasser im Becken schlägt hohe Wellen und wirbelt umher; in der Mitte erheben sich gewaltige Dampsblasen, und in feinen, blendend weißen Staub gelöst, schießt ein 80—100 Fuß hoher Wasserstrahl, dem bald ein zweiter und dritter folgt, unter entsetzlichem Gebrause in die Lust. Größere und kleinere Strahlen verbreiten sich nun in allen Richtungen, einige seitwärts sprühend, andere senkrecht emporschießend; ungeheure Dampfwolken wälzen sich über einander und verhüllen zum Theil die Wassergarbe; nun noch ein Stoß, ein dumpfer Schlag aus der Tiefe, dem ein spitziger, alle anderen an Höhe überragender Strahl, gewöhnlich etwas über 90, bei besonders günstigen Gelegenheiten gegen 150 Fuß hoch, zuweilen von Steinen begleitet, nachfolgt, und die ganze Erscheinung stürzt nach einigen Minuten wie eine Traumgestalt in sich zusammen. Das vorher ganz mit Wasser erfüllte Becken liegt nun trocken da, und blickt man über den Rand der in die Tiefe führenden Röhre, so sieht man mit Erstaunen fast 6 Fuß von der Oberfläche das Wasser ruhig und still, wie in einem gewöhnlichen Brunnen. Etwa nach 30—40 Minuten fängt es wieder an zu steigen, und nach eini- gen Stunden ist das Becken bis zum Rande wieder angefüllt; bald meldet sich auch der unterirdische Donner wieder, und so wiederholt sich Jahr aus, Jahr ein dasselbe wundervolle Spiel. 309. Überblick über Asien. Ausdehnung: Nördlichster Punkt: Cap Tscheljuskin (auch Sewerowostotschui genannt), 77 V20 nördlicher Breite. Südlichster Punkt: Cap Bouro, 1v«" nördlicher Breite. Asien dehnt sich also durch 76 Breiten- grade. Der östlichste Punkt ist das Ostcap, 152" westlicher Länge, 208" östlicher Länge: der westlichste Punkt Cap Baba, 43" östlicher Länge. Asien dehnt sich also durch 165 Längengrade. Gränzen. Im Norden das Nördliche Eismeer. Im Osten der Große Ocean. Theile desselben: Das Meer von Kamtschatka, das Japanische Meer, das Gelbe Meer, das Chinesische Meer mit dem Busen von Tunkin
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