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1. Leseblüthen! - S. 87

1854 - Hamburg : Herold
87 groß, als ganz Europa. Denn während Europa 168,000 Quadrat- meilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 260 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kasfern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dxm Ackerbau; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder See'n ge- wässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die ge- nügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare -Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, -Hülsen- früchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Taback, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute, Hyänen durch- streifen die Fluren; in den großen Flüssen hausen das riesige Kro- eodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Ga- zellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und buntenzebra's grasen in den Thälern; Drome- dare oder einhöckerige Kameele find gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer fortschaffen,
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