Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leseblüthen! - S. 207

1854 - Hamburg : Herold
207 angeklagt, die Ruhe der Vesta (der Erdgöttin) gestört zu haben. Nun vergingen viele Jahrhunderte der Barbarei und des Aberglaubens, in denen die Wissenschaften unterdrückt und für Zauberei verschrieen wurden; die Astronomen waren selbst genöthigt, Wahrsagerei *) aus den Gestirnen zu treiben (wie Tycho de Brahe), um nicht in Armuth zu sterben wie Keppler. 1513 nach Christi Geburt machte Copernicus das wahre Weltsystem bekannt, und starb gleichzeitig zu seinem Glück; denn Galilei, der 90 Jahre später es wagte, schüchtern damit her- vorzutreten, mußte es im Gefängniß büßen. Erft zu Ende des 17ten Jahrhunderts wurde die Aufklärung allgemeiner, und man konnte wissenschaftliche Wahrheiten aussprechen, ohne von der In- quisition verfolgt zu werden. Die Kalenderbestimmungen unserer Tage beruhen auf ganz sicheren aber sehr schwierigen Berechnungen, die um so verwickelter sind, weil alle Weltkörper Anziehungskraft zu einander haben, und sich be- ständig gegenseitig in ihrem Laufe stören. Die früheren Kalender konnten nur Angaben enthalten, die aus der Erfahrung über die regelmäßge Wiederkehr der Erscheinungen am Himmel genommen waren; die jetzige Wissenschaft berechnet diese Erscheinungen mit mathematischer Gewißheit auf urdenkliche Zeit im voraus, und die genaue Kenntniß, die man jetzt von der Größe, der Anziehungskraft und den Laufbahnen der Weltkörper hat, brachte vor einigen Jahren den schönen Erfolg zuwege, daß man durch die Störungen in unserm Planetensystem ausfindig machte, es müsse doch einen unbekannten, sehr entfernten Stern geben, der hieran Schuld sei; man berechnete den Ort, wo er sich befinden müsse, und fand ihn durch große Fern- röhre wirklich aus; es ist der Planet Neptun. Der Mond ist eine Kugel, die ebenso wie die Erde von der Sonne beleuchtet wird; wenn die eine Hälfte Licht empfängt, hat die andere Nacht; wir nennen es Vollmond, wenn er so steht, daß er uns seine helle Seite zukehrt, und Neumond wenn wir gegen 'seine Nachtseite ansehen; erstes und letztes Viertel, wenn wir von der Seite nur die Hälfte der Kugel erleuchtet sehen, während die andre dunkel ist. Durch gute Fernröhre ist übrigens der nicht erleuchtete Theil kurz vor und nach Neumond auch sichtbar. Sonnenfinsternisse entstehen, wenn der Mond auf seiner schrägen Bahn zwischen Erde und Sonne tritt, und die Sonne ganz oder zum Theil verdeckt; Mondfinsternisse, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht, und ihren Schatten auf diesen wirst. Wenn man die Umlausszeiten der Erde und des Mondes ver- gleicht, findet man, daß dieser ziemlich genau 235 mal um die Erde ) Damit ist aber keineswegs die Wahrsagerei gerechtfertigt Sie rst und bleibt eine Sünde, über welche Gott in Seinem Worte vielfach einen besondern Fluch verhängt hat-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer