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1. Der südteutsche Schulfreund - S. 151

1842 - Karlsruhe [u.a.] : Herder
iöl mische Reich des Abend- und des Morgenlandes zu seiner alten Einheit, Macht und Herrlichkeit wieder her- zustellen; aber ein ehrgeiziger, neidischer, vor dem mäch- tigen und ordnungsliebenden Teutschen banger Byzan- tiner, Nicophorus, der Kaiserin Minister, stürzt sie plözlich vom Thron und schwingt sich selbst hinauf. Orient und Occident blieben getrennt: doch hören die Feindselig- keiten auf: denn Nicophorus erkennt Karln als Kaiser von Rom an, und dieser läßt dafür jenen im Best; von Calabrien, Sicilien, Dalmatien und Venedig, welche Landschaften dem Hofe von Konstantinopcl bisher noch nicht unterthänig geblieben waren. Selbst der Kalife Harun al Raschid, der Karl der Sarazenen, sendet Ge- sandte und reiche Geschenke, das köstliche aber, um einen christlichen Kaiser auf's Höchste zu ehren, — die Ober- herrlichkeit über Jerusalem und alle heilige Oerter, wo- hin Karls Frömmigkeit schon früherhin reiche Wohlthaten gespendet hatte. Mit welchem Jubel aber der aus Italien heimkeh- rende Kaiser von seinen Germanen, denen er jetzt einen neuen Glanz verliehen hat, empfangen wurde, mag, als Stellvertreter Aller, der alte, treue Alcuin, der früher in seine ersehnte Einsamkeit nach der Abtei Tours zurük- geeilt war, uns zeigen: „Wie habe ich," schrieb er an Karln, „nach den Worten der Ankommenden mich gesehnt, die immer etwas von meinem Herrn, meinem süßen Kö- nig melden könnten, wenn er anlangte, wenn er in das väterliche Haus zurükkäme. — Endlich, endlich, obgleich spät, erklingt die erwünschte Stimme der Zusammen- laufenden meinem wartenden, lauschenden Ohr. Nun wird er kommen! Schon hat er die Alpen überstiegen, er, dessen Ankunft, o Albin, du mit solcher Glut des Herzens gewünscht hast. — Einmal über das andere habe ich mit Zähren der Freude gerufen: „O Herr Jesu, warum gibst du mir nicht Fittige des Adlers, daß ich hinfliege und umarme und küsse die Fußstapfen die- ses meines Geliebtesten, und sehe die leuchtenden Augen dessen, der über alles, was in dieser Welt geliebt wer- den kann, mir der Geliebteste ist, daß ich seine erfreu-
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