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1. Der südteutsche Schulfreund - S. 152

1842 - Karlsruhe [u.a.] : Herder
162 lt'chen Worte höre! — Warum drüksr du, feindseliges Fieber, mich zur ungelegensten Zeit darnieder, und ver- stattest mir nicht, mich der gewohnten Munterkeit mei- ner Glieder zu bedienen, damit das, was nicht sogleich geschehen kann, wenigstens doch später geschehe? Ich habe indeß über der Freude, über die Botschaft von Eurer Ankunft sogleich unsern Candidus Euch, mein frommer Gebieter, entgegen gesandt, der Euch die ge- ringen Gaben (wahrscheinlich irgend eine neue Schrift oder ein Gedicht), Eures Alten überbringt, und seine Bitten, welche, — o! ich beschwöre Euch, — Eure Milde huldreich erhören wird." Diese Bitten aber bestanden darin, das Aleuin bei seiner zunehmenden Altersschwäche wünschte, seine lezten Tage im Sankt Mar- tinskloster zu Tours, wo er eine berühmte Schule an- gelegt hatte und leitete, noch in der Stille und fern vom geräuschvollen Hofe, für immer zuzubringen, um, wie er schreibt, sich auf den großen Tag, wo er dem Herrn begegnen solle, vorzubereiten, und dann in Zu- kunft mit seinem geliebten Kaiser in den Gefilden der Seligen zu wohnen. Karl ist wieder im lieben Vaterlande und waltet, um durch rastlose, segensreiche Thätigkeit nun auch noch den Abend seines Lebens zu verherrlichen. ■— Regel- mäßige Versammlungen der Reichsinsaffen, der geistli- chen und weltlichen, allgemeine im Hoflager, besondere in den einzelnen Landschaften, bringen jedes Bedürfniß zu seiner, jeden Befehl zu des Volks schneller Kunde, erhalten Ordnung und des Staates wahres Leben: Gemeingeist. Besonders die Oberen scharf und stets zu bewachen, durchreisen Sendgrafen, je zwei und zwei, ein Geistlicher und ein Weltlicher, auserlesene Männer, unablässig alle Bezirke des großen Reiches und treten unerwartet bei den Grafen, wie bei den Bischöfen ein. Des Kaisers eigener, meistens wandernder Hof ist von keiner Gegend auf lange Zeit entfernt. Wo aber der Hof weilet, da hält auch der Kaiser selbst, Jedem zu- gänglich, offenes Gericht, prüfet Richter, Bischöfe und
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