Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
69 Wo sie nur sein mochte, da war sie die Mutter der Armen, die Helferin der Notleidenden, die Trsterin der Betrbten. Wie eine Knigin sa sie inmitten ihres Volkes, aber sie trstete alle, die ein Leid zu tragen hatten," so berichtet von ihr ein Zeitgenosse. Ihrem Gewahl mar sie in inniger Liebe zugetan; seinen oft hef-tigen Sinn suchte sie durch mildes Zureden zu besnftigen, und nicht selten ist ein strenges Urteil ans ihre Frbitte hin in ein milderes um-gewandelt worden. Das Wirken und Streben ihres Gemahls untersttzte sie durch ihren weisen Rat und die Kraft ihres Gebets. Das wute der groe Herrscher auch wohl zu wrdigem und im Gefhle innigster Dankbarkeit sprach er kurz vor seinem Tode zu seiner betrbten Gemahlin: Nie hat ein Mann ein tugendhafteres Weib gehabt. Du hast meinen Zorn gemigt, du hast Mitleid mit den Unterdrckten in mir angeregt, du hast mich zur Gerechtigkeit angehalten und mir in allen Dingen weisen Rat erteilt. Habe Dank fr alles." Als der Tod ihr den geliebten Lebensgeshrten entrissen hatte, kniete sie an seinem Sterbebette nieder Und weinte Trnen bittereu Schmerzes. Dann lie sie ihn mit aller Pracht in dem Servatii-Mnster zu Quedlinburg beisetzen. 3. Mathilde als Witwe. Als Witwe lebte Mathilde sast be-stndig in Quedlinburg und widmete sich gnzlich dem Gebete und den Werken der Nchstenliebe. Sie bewirtete die Armen und Notleidendem gab ihnen Obdach und schtzte sie gegen die Klte des Winters. In den von ihr gegrndeten Klstern sanden uuschuldig Verfolgte eine Freisttte und alle, die Not litten, Hlfe und Trost. Namentlich hat sie sich durch Grndung von Nonnenklstern ein groes Verdienst erworben; Mdchen der besseren Stnde wurden dort in Kenntnissen und Fertigkeiten unter-wiesen, zu Frmmigkeit und guter Sitte erzogeu, und die hohe Frau verschmhte es nicht, sich selbst an dem Unterrichte zu beteiligen. Aber auch Tage der Trbsal sollten der kniglichen Witwe nicht erspart bleiben. Unter dem Vorwande, da sie Geld und Gut an die Armen verschwende, wurden ihr die Besitzungen, die sie von ihrem Gemahl als Witweugut erhalten hatte, vou ihren Shnen entzogen. Doch schon bald sahen diese ihr Unrecht ein, taten Abbitte und gaben der Mutter ihr Eigentum zurck. Groen Schmerz bereitete ihr auch der Streit zwischen ihren Shnen Otto und Heinrich. Wiederholt war sie die Ver-Mittlerin, und ihren mtterlich ernsten und liebenden Worten gelang es, die Vershnung endlich herbeizufhren. Aber auch glckliche Tage waren ihr noch beschieden. Als hochbetagte Mutter zog sie ihrem Sohne Otto, als er siegreich aus der Schlacht auf dem Lechfelde heimkehrte, entgegen lind beglckwnschte ihn. Ihr Sohn Heinrich wurde Herzog von Bayern, und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer