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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 93

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
93 Die Stellung der Frau wurde in rechtlicher und gesellschaftlicher Hinsicht eine noch angesehenere, als in der karolingischen Zeit und die Ausbildung der Mdchen durch den Einflu edler Frstinnen immer mehr gehoben. Neben den gewhnlichen Kenntnissen und Fertigkeiten wurde die Kunst des Gesanges in ganz besonderer Weise gepflegt; die Harfe und die Fiedel spielen zu knnen, wurde vou jeder Frau der bessereu Stnde vorausgesetzt. In den Frauenklstern, welche von den Ottonen gegrndet waren, herrschte ein reges wissenschaftliches Leben; die lateinische Sprache bildete den Gegenstand eifrigen Studiums, Dichterinnen gingen aus ihnen hervor, und gleich den Mnchen beteiligten sich die Nonnen an der Kunst, die Werke der alten heidnischeil und christlichen Literatur durch Abschreiben zu erhalten und zu vervielfltigen. 2. Wirtschaftliches Leben. Die Hauptbeschftigung des grten Teiles der Bewohner bildete nach wie vor der Ackerbau, und durch Rodungen wurden weite Waldbezirke in wogende Kornfelder, durch Entwsserungsanlagen Smpfe in grasreiche Wiesen verwandelt. Nicht blo die Landbewohner, sondern auch die Stdter betrieben neben Handel und Gewerbe Ackerbau, um in Grten und auf den Feldern die notwendigen Nahrungsinittel zu ziehen; denn einen Marktverkehr, wie heutzutage, kannte man nicht. Die Zahl der freien Bauern schmolz noch mehr zusammen; sie traten zu einem Mchtigeren in ein Hrigkeitsverhltnis, und da die Frondienste nicht zu hart, die Abgaben erschwinglich waren, und die Hrigen zu Kriegsdiensten nicht herangezogen wurden, fhrten sie besonders auf den Gtern der Bischfe ein ertrgliches Dasein.') Durch reiche Schenknngen und Vermchtnisse kam allmhlich ein groer Teil von Grund und Boden in die Hnde der geistlichen und weltlichen Groen. tln&V *eit schsischen und frnkischen Kaisern begannen m den Grenzgebieten des alten Nrnerreiches die Städte, die sich bei den rmischen Standlagern gebildet hatten, von neuem einporzn-blhen, und im Innern des Reiches und an seinen Ostgrenzen entstanden bei deu Bischofssitzen und Klstern und bei den Burgen, die zum Schutze gegeu feindliche Einflle errichtet waren, durch Ansiedelungen neue Städte. Mnster, Paderborn, Osna-brck und Hildesheim verdanken ihre Entstehung den dortigen Bischofssitzen, Fulda und Corvey deu gleichnamigen berhmten Klstern, ') Unter beut Krumm stab ist gut wohnen."
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