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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 133

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
133 zu belehren und znr Rckkehr zu bewegen, die Verstockten und Hart-nackigen aber zur Strafe zu ziehen und fr die Kirche mglichst um schdlich zu machen. Die als schuldig Befundenen wurden der Welt-lichen Gerechtigkeit berliefert; denn du die Ketzerei die staatliche Ordnung bedrohte, so hielt sich der Staat fr verpflichtet, gegen die Jrrlehrer mit allem Nachdruck einzuschreiten. Die Ketzer wurden mit Gterentziehung. Verbannung, Kerker oder dem Feuertode bestraft, wie es die gesetzlichen Bestimmungen der damaligen Zeit vorschrieben. Sehr oft bestand die Strafe bei dem Glaubensgerichte oder Autodafes darin, da die Verurteilten vou der Kirche ausgefchloffeu wurden, in die sie nach Ver-richtnng der vorgeschriebenen Buakte unter besonderen Feierlichkeiten wieder aufgenommen werden konnten. In Deutschland wurde der erste Inquisitor Konrad von Mar-brg von dem erbitterten Volke erschlagen, in Frankreich bestand die Inquisition als Einrichtung des Staates bis 1772. Von der kirchlichen Inquisition ist die spanische Inquisition wohl zu unterscheiden; sie war als staatliches Untersuchungsgericht gegen Inden und Mauren eingerichtet, die zwar uerlich sich zum Christentum bekannten, im Herzen aber der Religion ihrer Vter treu blieben und vielfach ge- fhrliche Anschlge gegen den Staat machten. Die Inquisition kann richtig nur im Rahmen der mittelalterlichen Welt-anschanung verstanden werden. Wenn heute die Kirche sich mit geistlichen Strafen begngen darf, so erscheinen fr damalige Verhltnisse weltliche und peinliche Strafen notwendig. Dnrch die Schroffheit und Unklngheit mancher Inquisitoren, besonders in Spanien und Sdfrankreich, wogegen die Ppste oft ihre warnende Stimme erhoben, vor allem aber dnrch malose ber-treibung und Verleumdung ist das ganze Institut zu einem Schreckensgespenst geworden, selbst noch fr nniere Tage. 3. Kirchliches Leben. Die Kirche beherrschte das gesamte geistige und gesellschaftliche Leben. Sie war fast allein im Besitze aller hheren Bildung, und durch ihre Angestellten und Diener wurde die geistige Bildung vermittelt. Sie nahm sich der Armen und Kranken in liebe-voller Weise an, sie beschtzte die Bedrngten und Verfolgten, sie zog alle, ob reich oder arm. ob hoch oder niedrig vor ihren Richterstuhl, sie ffnete fr alle in gleicher Weise ihre Gnadenschtze.. Durch einen frommen Lebenswandel, durch Wallfahrten und reiche Schenkungen an Kirchen. Klster und Spitler suchte man sich Verdienste fr den Himmel zu erwerben. Das neu erwachte kirchliche Leben zeigte sich auch in den neuen Orden, die in dieser Zeit gegrndet wurden. Die >) Entstanden aus actus fidei Glaubensakt.
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