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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 275

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 275 Nach dem Dreiigjhrigen Kriege fing Paris an, die Mode zu beherrschen, und die ^-la-inoe-Kleidung" war beliebt bei jung und alt. bei arm und reich. 5. Allgemeine Bildung, Wissenschaft und Annst. Infolge der Reformation waren viele Schulen, besonders solche, die bei Klstern und Domen eingerichtet waren und von Geistlichen geleitet wurden, eingegangen. Aber schon bald zeigte sich auf dem Gebiete des Schulwesens zwischen Katholiken und Protestanten ein reger Wetteifer. Luther forderte die Ratsherren der Städte aus, den Schulzwang einzufhren und dafr zu sorgen, da Knaben und Mdchen tglich Unterricht erhielten. Der eigentliche Schpser und Gestalter des hheren evangelischen Schulwesens war Melanchthon. Fr die Katholiken erlie das Konzil zu Trient wichtige Bestimmungen mit bezug auf das Schulwesen. In der Muttersprache sollten die Heilswahrheiten verkndet und die Glubigen unterwiesen werden; den Domkapiteln wurde aufgegeben, die Dorfschulen wieder ein-zurichten und den Armen unentgeltlich Unterricht zu erteilen. Den Bischfen wurde es zur Pflicht gemacht, fr eine tchtige Ausbildung der Geistlichen zu sorgen. In den katholischen deutschen Landesteilen waren es besonders der Jesuiten-, Piaristen- und Schulbrderorden, die sich die hhere und elementare Ausbildung der Jugend zur Aufgabe gestellt hatten, und weil sie den Unterricht unentgeltlich erteilten,' wurden ihre Anstalten sehr gut besucht. Fr die Ausbildung der weiblichen Jugend sorgten in vorzglicher Weise die Ursulinerinneu und die Englischen Frulein. Durch die Schrecknisse des Dreiigjhrigen Krieges wurde das in so schner Blte stehende Schulwesen Deutschlands jh vernichtet. Die Schulen wurden geschlossen, die Lehrer verjagt, wertvolle Bibliotheken und unersetzliche Handschriften verschleppt und verbrannt. Die Jugend wuchs ohne Erziehung und Unterricht auf, und ihre Roheit und Zgel-losigkeit berschritt alle Grenzen. Auf den Universitten herrschte ein wstes Treiben, Duelle und Trinkgelage - arteten in der schlimmsten Weise aus; vielen Gelehrten fehlten die Mittel zu einer passenden Lebens-shruug. Whrend des Dreiigjhrigen Krieges trat eine vllige Ver-schlechternng unserer Sprache ein; sie wurde ein Gemengfel, das von lateinifchen, italienischen, spanischen, hauptfchlich aber franzsischen 18*
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