1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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Zweite Periode bis 1073.
7. Konstantin der Große, seit 325 Alleinherrscher im
römischen Reiche, errichtet christliche Tempel, schließt die heidnischen,
ordnet die Sonntagsfeier an, verbietet die Götzenopfer, ertheilt den
Lehrern des Christenthums Freiheiten und Borrechte. — 337 ge-
tauft durch Bischof Eusebius von Nikomedien, beerdigt in der Apo-
stelkirche zu Konstantinopel. (Erstes Beispiel der Bestattung in
Kirchen.)-— Seine Söhne: Konstantin Ii., Konstantins und Kon-
ftans schenken den christlichen Lehrern liegende Güter und viele Pri-
vilegien.
8. Julian der Abtrünnige (Apostata), Neffe Konstan-
tin des Großen, als Christ erzogen, 360 als Kaiser zum Heiden-
thume wieder übergetreten, jedoch schon f 363.
9. Weitere Ansbreitung des Christenthums. In
der Mitte des 4. Jahrh, übersetzt der gothische Bischof Ulphilas
(Wolf) die 4 Evangelien in die gothische Sprache. — Theodostus
der Große wirkt kräftig für Erhaltung des Christenthums als Staats-
religion von 379—395. — 496 nimmt Chlodwig (Ludwig), der
erste König des Frankenreiches, die christliche Religion an. — 718
— 755 wirkt Bonifacius (Winfried aus England), geb. 684, als
Apostel unter den Deutschen. — Donnereiche bei Geismar. — Die
erste christliche Kirche in Altenberga bei Gotha (724).—Bisthümer
in Salzburg, Regensburg, Eichstädt, Würzburg re. — Abtei Fulda
von Bonifacius, Erzbischof von Mainz, gegründet, -s 755, von
den Friesen erschlagen. — 785 nach Karl des Großen Siegen ließen
sich Wittekind, Anführer der Westphalen, und Alboin, Anführer der
Ostphalen, taufen. — Ferner wurden mit dem Christenthume be-
kannt: die Burgunder, Sueven, Longobarde«, Engländer, Mähren,
Böhmen, Wenden, Ungarn. — Es entstanden die Bisthümer: Pa-
derborn, Minden, Münster, Meißen, Merseburg, Zeiz, Naumburg,
Brandenbnrg, Posen und das Erzbisthum Magdeburg. — 826 ließ
sich der Dänenkönig Harald, 965 der polnische Fürst Miezislaw und
988 der russische Fürst Wladimir taufen. — 997 bestätigen der Un-
garnkönig Stephan und 1013 der Dänenkönig Kanut das Christen-
thum in ihren Reichen.
10. Die vorzüglichsten christlichen Lehrer im 4. u.
5. Jahrh. Eusebius, Bischof zu Cäsaren in Palästina, f 340. —
Athanasius, Patriarch von Alexandrien, f 372. Athanasianisches
Elanbensbekenntniß. — Ambrosius, Bischof in Mailand, f 397.
— Johannes Chrysostomns, Bischof in Kvnstantinopel, f 407. —
Hieronymus zu Bethlehem, -j- 420. — Augustinus, Bischof von
Hippo in Afrika, f 430.
11. Muhamed (Mohammed), geb. zu Mekka in Arabien
569 oder 571, Stifter des Islam (der muhamedanischcn Religion)
von 611 an, vorgeblich vom Engel Gabriel zum Apostel Gottes er-
klärt. Flucht von Mekka nach Medina (Hegira, Hedschra) 622; ch
632. Grab in Medina. Moslemin — Bekenner des Islam. Mo-
scheen m Bethäuser. Koran oder Alkorann heilige Urkunde. Allah
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