1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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H. Pslanzenthiere (Zoophyten).
70. Keine ode»- nur undeutliche Nerven und Gefäße, Athmungs-
organe fehlen, äußere Organe nicht nach zwei Seiten geordnet, mehr
oder weniger strahlenförmig, viele den Pflanzen sehr ähnlich, a)
Strahlthiere, athmen durch Röhren, kuglig, stern- oder walzen-
förmig, von einer mit Spitzen versehenen Haut umgeben, äußere
Organe gewöhnlich strahlenförmig. Seeigel, Seesterne, Seeanemo-
nen. — b) Quallen (Medusen), kugel- oder scheibenförmigen,
gallertartigen, nackten Körper, mit zahlreichen Fühlfäden, im Meere
herumschwimmend, von kleinen Thieren sich nährend. Manche leuch-
ten. Strahlen-, Faden-, Kreuz-, Teller-, Blasen-, Doppelqualle. —
c) Polypen, den Pflanzen am ähnlichsten, gallertartig, walzen-
oder kegelförmig, in kalkiger Röhre oder lederartiger Haut, Mund
strahlenförmig von Fühlfäden umgeben, im Innern nur einfache Höhle,
ohne Nerven und Athmungsorgane, die Jungen wie Zweige aus
dem Mutterstamme hervorwachsend. Die eigentliche Seeseder, oft
aus vielen 1000 kleineren Thieren bestehendes größeres Thier. Arm-
polypen stellen belebte Pflanzen mit verschiedenartiger Bewegung
und starker Wiedererzeugungskrast vor. Der grüne, der langarmige.
Korallen, der weiche Körper in einem festsitzenden Gehäuse, viele an
einem gemeinschaftlichen Stamme. Koralleninseln. Die rothen, ed-
len Korallen dienen zu Schmuck und Kunstsachen. See- oder Ba-
deschwamm, häufig im Mittelmeere, zeigt nur durch Zucken thierisches
Leben. — d) Infusions - (Aufguß-) th ierchen, wegen ihrer
Kleinheit nur durch Vergrößerungsgläser wahrnehmbar, im verdor-
benen Wasser, Pflanzenschleime, thierischen Schleime w., die größ-
ten 4- Linie, die kleinsten an Millionen in einem Tropfen, ver-
schiedene Gestalt und Bewegung. Räder-, Kugel-, Punkt-, Strah-
lenthierchen rc.
Naturlehre (Physik).
1. Das-Wort Natur bezeichnet entweder Alles, was außer
Gott da ist, oder die gesammte Körperwelt, oder den Inbegriff der
Eigenschaften eines Dinges, oder die Alles hervorbringende Kraft.
— In der Natur (Körperwelt) gehen fortwährend Veränderungen
vor sich. Naturerscheinungen, Naturbegebenheiten, Phänomene. Durch
Ursachen (Kräfte) hervorgebracht, richten sie sich nach bestimmten
Gesetzen. Naturgesetze. Natürlich, wider-, übernatürlich. — Die
Naturlehre lehrt die Naturerscheinungen, ihre Ursachen und die Na-
turgesetze kennen. Beobachtungen, Versuche (Experimente), physika-
lische Instrumente und Apparate. — Die Stoffe in der Körperwelt
sind entweder wägbar (Ponderabilien: feste und flüssige Körper) oder