1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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Last machen muß. Was an Kraft gewonnen wird, geht an Zeit
verloren und so umgekehrt.
13. Anwendung des Hebels, a) Die feste (unbeweg-
liche) Rolle, auf den gleicharmigen Hebel gegründet. Das Uhr-
rad, über welches die Gewichtsschnur geht, Fensterrouleaux. Kloben
an Thüren, b) Die bewegliche Rolle. Die Last ist an dem
Rade, über welches die Schnüre geht, befestigt und die Kraft wirkt
aufwärts. Die Hälfte der Kraft erspart. Gewöhnlich wird oben
eine feste Rolle angebracht und das Seil darüber gezogen, um ab-
wärts ziehen zu können (Doppelrolle), c) Flaschenzug, eine
Verbindung mehrer fester und beweglicher Rollen. Je mehr Rollen,
desto mehr Kraftersparniß, aber auch desto mehr Zeitverlust. 6)
Rad an der Welle. Um wie vielmal der Halbmesser des Rades
größer ist, als der der Welle, um so viel wird Kraft erspart. Das
Rad kann auch durch Kurbel oder Stangen vertreten werden. Has-
pel, Erdwinde (Göpel), Treträder. — D ie schiefe Ebene. Je
schiefliegender, desto geringer die Kraft zum Herausschieben der Last.
Schrotleiter, Treiblade, Keil (Aerte, Meisel, Säbel, Nägel, Nadeln,
spitz zulaufende Schiffe). Die Schraube. Schraubenspindel und
Schraubenmntter. Schraube ohne Ende.
14. Pendel. Das physische, ans einem Faden oder Drathe
rc. bestehend, an dem ein Gewicht aufgehangen ist. Mathematisches
Pendel. Frei aufgehangen hat es die Richtung nach dem Mittel-
punkte der Erde. Wird es aus dieser Richtung gebracht, so schwingt
es in Kreisbogen. Pendelschwingungen. Je länger das Pendel,
desto langsamer die Schwingungen. Die Quadrate der Schwingungs-
zeiten nehmen zu, wie die Pendellängen zunehmen. Sekundenpendel.
Die Pendelbewegung gründet sich ans die Anziehungskraft der Erde
und die Eigenschaft der Trägheit, das endliche Aufhören der
Schwingungen auf Reibung und Widerstand der Luft. — Langsa-
mere Schwingungen des Pendels am Aequator und auf hohen Ber-
gen. Verschiedene Länge des Sekundenpendels in verschiedenen Ge-
genden. — Pendel an der Pendeluhr. Auf- und Niederschieben der
Scheibe an derselben.
Von den tropfbar flüssigen Körpern.
15. Die Theilchen derselben leicht von einander zu trennen
und an einander zu verschieben. Diese Körper suchen stets eine
horizontale Oberfläche darzustellen, können daher nur in Gefäßen zu-
sammengehalten werden. Leichtflüssig (Waffer, Bier, Wein) und
schwerflüssig (Syrup, Theer). Tropfenbildung. — Druck einer tropf-
baren Flüssigkeit nach allen Seiten. Der Druck auf den Boden
eines Gefäßes ist gleich dem Gewichte einer Flüssigkeitssäule, die
den Boden des Gefäßes zur Grundfläche und die senkrechte Höhe
der-im Gefäße befindlichen Flüssigkeit zur Höhe hat. Verschiedener
»Druck bei Gefäßen von gleichem Rauminhalte, aber verschiedener
Größe des Bodeits. Gleicher Druck auf den Boden eines Gefäßes,
die Seitenwande mögen schief oder gerade stehen. — Der Druck