1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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ñus eine Stelle der Seitenwand ist gleich dem Gewichte einer Flüs-
sigkeitssäule, welche die gedruckte Stelle zur Grundfläche und den
Abstand des Mittelpunktes dieser Fläche von der Oberfläche der
Flüssigkeit zur Hohe hat. Druck auf Dämme, Schleusen rc.
In verbundenen (communicirenden) Röhren steht eine tropf-
bare Flüssigkeit gleich hoch. Eine dünne Säule hält hier jeder noch
so dicken das Gleichgewicht. Daher der große Druck, den eine
dünne Flüssigkeitssäule ausüben kann. Spring-, artesische Brunnen,
hydrostatischer Blasebalg, hydrostatische Presse. Wassermühle ohne
Rad und Drilling.
16. Wasser, der verbreitetste tropfbar flüssige Körper, eine
Verbindung von Waffe?- und Sauerstoff (Knallluft), im reinen Zu-
stande durchsichtig, färb-, geschmack- und geruchlos, fast immer mit
fremdartigen Beimischungen (meist etwas Kohlensäure. Härte des
Wassers). Salzwasser, Sauerbrunnen, eisenhaltige Wasser rc. Kalk-
theilchen enthaltendes Wasser kocht Speisen nicht weich, machr Seife
gerinnend, daher zum Waschen unbrauchbar. Entfernung der Luft
aus dem Wasser beim Kochen. Erzeugung der Fäulniß des Was-
sers durch darin befindliche Stoffe. Reinigung durch pulverisirte
Kohle mit Schwefelsäure. — Geringe Zusammendrückbarkeit. Ela-.
sticität des Wassers. Abprallen schräg darauf geworfener Steine
oder geschossener Kugeln. Fortpflanzung des Schalles im Wasser
(Taucher und Fische hören im Wasser). — Schwere des Wassers.
Ein Kubikfuß wiegt gegen 70 Pfund. Daher 840 Pfund starker
Druck auf den 2 Quadratfuß großen Bodm und 420 Pfund star-
ker Druck auf die 4 Zoll breite senkrechte Seitenwand eines 6 Fuß
hohen Gefäßes, in dem das Wasser bis an den Rand steht. 56
Millionen Pfund starker Druck auf die Erddecke eines unterirdischen,
200 Fuß langen, 100 Fuß breiten Wasserbehälters , welcher mit
einer bis 40 Fuß hoch über jenem Wasserspiegel gefüllten Röhre in
Verbindung stehtt
17. Schwimmen. Ein in's Wasser getauchter Körper
drängt so viel Wasser aus seiner Stelle, als er selbst Raum ein-
nimmt und wird daher, im Wasser gewogen, so viel leichter, als
eine an Größe ihm gleiche Wassermasse wiegt. Ein Körper 1
Kubikfuß groß, verliert im Wasser 70 Pfund an Gewichte Ein
Körper, leichter als die Wassermasse, deren Raum er einnimmt,
schwimmt, ragt mehr oder weniger über den Wasserspiegel hervor.
Schiffe, hohle Metallkugeln, Pontons. Schwimmblasen. Natür-
liches und künstliches Schwimmen der Menschen. — Schwere Flüs-
sigkeiten tragen größere Lasten. Meerwasser, Flußwasser, Weingeist.
Warmes und kaltes Wasser. — Quecksilber, Wasser und Qel stehen
unvermischt über einander. Elementarwelt: Quecksilber, zerflossenes
Laugensalz, rothgefärbter Weingeist, Terpentinspiritus.
18. Absolutes und specifisches Gewicht. Bei dem
absoluten Gewichte wird auf Dichtigkeit und Größe des Körpers
Nicht Rücksicht genommen. Das relative Gewicht giebt das Ge-
wichtsverhaltniß zweier gleich großer Körper an. Ist ein Stück Blei