1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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so gebrochen, daß sie hinter demselben einander sich nähern (conver-
giren) und endlich in einem Punkte sich vereinigen. Parallel ein-
fallende Strahlen. Brennpunkt, Brennweite. Entstehung eines
Bildes (man halte ein weißes Papier hinter das Glas). —- Hohle
(concave) Gläser (Hohlgläser) zerstreuen die Lichtstrahlen. — Die
i„'s Auge kommenden Strahlen werden von der Krystallinse (dop-
pelt convex) gebrochen und auf der Netzhaut entsteht das Bild.
Weitsichtigkeit, das Bild von nahen Gegenständen entsteht erst hin-
ter der Netzhaut. Kurzsichtigkeit, das Bild von entfernten Ge-
genständen entsteht schon vor der Netzhaut. Abhilfe durch Brillen,
convexe oder concave. — Camera obscura, Zauberlaterne. — Ver-
größerungsgläser (Mikroskope), einfache (Lupe) und zusammen-
gesetzte (Ocular- und Objectivglas).— Fernrohre (Teleskope).
Holländisches Fernrohr (Operngucker), Sternrohr, Erdfernrohr. —
Spiegelteleskope.
41. Farben. Jeder Lichtstrahl scheint aus 7 verschiedenen
Farbenstrahlen zu bestehen. Grundfarben, einfache und zusammen-
gesetzte. Noth, dunkeigelb, hellgelb, grün, hellblau, dunkelblau, vio-
lett. Fgrbenzerstreuung durch ein dreiseitiges Prisma und Entste-
hung des Farbenbildes. Je nachdem nun ein Körper den rothen
oder grünen Strahl zurückwirft und die anderen in sich aufnimmt
(verschluckt), erscheint er roth oder grün rc. Schwarz, Abwesenheit
jeder Farbe; weiß, Vereinigung aller 7 Farben. Farbenscheibe.
Abend- und Morgenroth, Farben der Wolken, Blau des Himmels,
Regenbogen (Brechung und Zurückwerfung in herabfallenden Regen-
tropfen), Höfe um Sonne und Mond, Nebenregenbogen, Wasser-,
Wetter-, oder Regengalle. — Körper, welche die einzelnen Farben-
strahlen nach verschiedenen Richtungen verschieden zurückwerfen, schil-
lern (changiren). Perlmutter, Pfauenfeder, Seifenblasen, Thau- und
Regentropfen.
Bon der Elektricität.
43. Den Zustand eines Körpers (Siegellackstange, Glasröhre),
in welchem er andere leichte Körper anzieht und wieder abstößt,
Licht ausströmt, einen phosphorartigen Geruch und ein gelindes
Wehen nahe um sich verbreitet, nennt man electrischen Zustand.
Electrische Materie, Electrjcität. In allen Körpern vorhanden. Man
glaubt, daß sie aus zwei Electricitäten bestehe, positive (Glas-) und
negative (Harzelectricität) (Plus- und Minuselectricität). Wenn
beide Electricitäten in einem Körper getrennt sind, zeigt er obige
Erscheinungen. Positiv und negativ electrische Körper. Beide ver-
bunden geben keine Wirkung, binden einander, der Körper ist unelectrisch.
Einen Körper elektrisch machen ^ beide Electricitäten in ihm trennen.—
Manche Körper leiten die Electricirät schnell fort. Gute, schlechte
und Halbleiter (Metalle, Wasser, feuchte Stoffe, lebende thierische
Körper, Pflanzen, Rauch rc. — Glas, Harze, Schwefel, Seide,
Haare, Federn, trockenes Holz, Asche, trockene Luft rc. — Papier,
Elfenbein, Baumwolle, Knochen rc.). Jsoliren, Isolatoren. — Gleich-
namige Electricitäten stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an.