1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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Küstenhandel, Seeräuberei, Krieg. — Sitten: Erziehung der
Knaben zu Kriegern. Liebe zur Redlichkeit und Keuschheit. Gast-
freundschaft. Trunk- und Spielsucht. — Kleidung: Felle erlegter
Thiere. Nahrung: Kräuter, Wurzeln, Fleisch und Milch der
Thiere, später Gerstensaft. Wohnungen: Abbrechbare Zelte oder
Hütten. — Religion: Verehrung der Hertha (Erde), des Kriegs-
gottes Odin oder Wodan (höchste Gottheit, Menschenopfer), des Thor
(Donnerer). Heilig gehalten wurde auch die, wahrscheinlich dem
Hermann geweihte Jrmensäule in Westphalen. Walhalla: Verei-
nigungsort der Gefallenen. Anbetung der Götter unter Bäumen,
oder in Hainen. Priester: Druiden. Weissagungen aus dem Fluge
der Vogel, dem Blute der Opserthiere :c.
Untern ehmungen nach Außen: a) Ueberfahrt nach Eng-
land unter Hengist imb Horsa 449, um die Pikten und Skoten zu
vertreiben. Gründung von sieben Königreichen, die 827 vereinigt
und bis 1066 von 'sächsischen Königen regiert wurden, b) Zerstö-
rung des thüringischen Königreichs - mit den Franken (531), das
nördlich von der Unstrut an Sächselt fiel, c) 568 Zug mit Alboin
nach Italien (S. 39.). 6) Krieg mit Karl dem Großen (S. 40).
2. Sachsen ein Herzogthum bis 1180. Anführerder
Sachsen gegen Karl den Großen: Wittekind der Große. 784
Flucht mit Alboin, Anführer der Ostphalen, nach Dänemark. 785
Wittekind's Taufe. Sachsen wurde ein Theil des Frankenreichs, Wit-
tekind jedoch mit der Herzogswürde belehnt. — Bei der Länderthei-
luitg 843 (S. 41) kam Sachsen an Deutschland. Unter Ludwig
dem Deutschen sächsischer Herzog: Ludolph. Unter Otto dem
Erlauchteit, der die deutsche Kaiserkrone ausschlug, Vereinigung
Thüringens mir Sachsen. Seine Nachfolger waren zugleich deutsche
Kaiser (S. 42.) Otto 1. übergab 968 Sachsen dem Herzoge
Hermann Billing. Kampf mit Heinrich Iv. (S. 43). 1106 ch
mit Magnus das Billing'sche Haus aus. Lothar (S. 44) belehnte,
nachdem er die Kaiserkrone erhielt, 1127 Heinrich den Stolzen von
Baiern mit Sachsen. Sachsens Schicksal unter ihm 'und Heinrich
dem Löwen (S. 44). 1180 Zersplitterung des großen Herzogthums.
Lehngrasen wurden unabhängig, Westphalen fiel an den Erzbischof
von Köln. Andere Theile fielen an die Erzbischöfe und Bischöfe
von Mainz, Magdeburg, Bremen, Verden, Minden. Albrecht des
Bären Sohn, Bernhard von Anhalt (Vorfahren : Herren v. B a l-
kenstedt (Ballenstedts, daher im Wappen 5 schwarze Balken im
goldenen Felde, vom Hause Wettin beibehalten) erhielt den Titel ei-
nes Herzogs von Sachsen.
Bi* Herzogthum (seit 1356 Kurfürstenthum) Sachsen-Wit-
tenberg unter dem Hause Askanien bis zur Vereinigung
mit Meißen upd Thüringen. 1180 — 1428.
3. Bernhard (f- 1211). Entstehung des sächsischen Rauten-
kranzes und des Marschallamtes.