1846 -
Dresden
: Arnoldi
- Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
4. Albrecht I. 1211—60, erhob Wittenberg znr Residenz.
Entstehung bet Seitenlinie: Sachsen-Lauenburg (1689 ausgestorben).
5. Albrecht Ii. 1260 — 98. Burggrafschaft Magdeburg,
(Halle, mehre Aemter) mit Wittenberg vereinigt.
6. Rudolph I., 1298—1356, erhielt unter Karl Iv. Kur-
würde, (goldene Bulle 1356) Reichsvicariat und Titel: Erzmarschall
des hell. römischen Reichs.
7. Rudolph Ii., 1356 —70, nannte sich zuerst Kurfürst.
8. Wenzel, 1370 — 88, nahm die Kurschwerter in das Wap-
pen, auf.
9. Rudolph Iii., 1388 — 1419..Hussitenkrieg. Seine Sohne
zu Lochau (später Annaburg) 1406 von einem Thurme erschlagen.
Rudolph f im Kampfe gegen die Hussiten. Nachfolger: Sein
Bruder
10. Albrecht Iii., letzter Nachkomme dieses Hauses, ff 1422
in Folge eines Schreckes über eine Feuersbrunst. Das Haus
W e ttin den 6. Jan. 1423 mit der Kurw ürd e b eleh nt.
Hi. Das Meißner Land bis zu Konrad dem Großen.
11. Lage: Zwischen der Elbe, Mlllde, Elster und Saale. —
Ureinwohner: Hermunduren, ein gerinanischer Nomadenstamm.
Im 4. Jahrh. n. Chr. aus der Geschichte verschwunden. — Sor-
den, ein Zweig der Wendeil, Stämme der Slaven, bei der Völker-
wauderung in das Meißner Land gedrängt (Sorabia). — Reli-
gion. Verehrt wurden Swantewit (Sonne), Jüterbog (Morgen-
röthe), Cherncbog (Urheber des Böseil), Radegast (Kriegsgott).
— Es entstanden: Torgau, Leipzig, Osch atz, Strehla, Zwickau,
Chemnitz, Wurzen, Mügeln, Dresden, Pirna, die Dörfer Loschwitz,
Kostebaude re. Karl der Große machte die Sorben zinspflichjig.
Halle und Magdeburg gegen sie angelegt. Ihr Land zwischen Saale
und Elster (Mark Osterland) kam an Thüringen. Bülldniß mit
den Ungarn zur Erhaltung ihrer Selbstständigkeit. Heinrich I. schloß
mit den Ungarn einen 9jäbrigen Waffenstillstand, schlug während
dieser Zeit einen mächtigen Stamm der Sorben, die Dalemilizicr,
und endlich auch die Sorben selbst. Untergang ihrer Selbstständig-
keit. Verdienste um das Land: Acker- und Obstbau, Vieh- und
Bienenzucht. Tuchmacherei, Leinweberei, Töpferei, Holzschnitzen.
12. Gründung der M ark M eißen. 922 (?) von Hein-
rich I. Gründung der Burg Meißen an der Triebisch und Meiffa
gegen die Sorben. An der Elbe lagen damals schon: Sicbeneichen,
Scharfenberg, Weißtropp, Briesnitz. Zur Vertheidigung der Mulde
dienten: Rochlitz, Kolditz, Grimma, Wurzen. —■ Heinrich's Reiter
erhielten zum Unterhalte: Reiter- oder Rittergüter. Dieser Besitz
hieß Ode (Odelige, Adelige). Schriftsaßige, vom Landessvrsten, — Amt-
säßige, von einem Vasallen Belehnte. Einen Theil des Landes nahm der
Kaiser (Domainen), einen andern erhielt der Markgraf und die Geistlich-
keit. Ernennung der Markgrafen durch den Kaiser bis 1127. — Das Wich-
tigste dieser Zeit: Gründung der Bisthümer Meißen (965) und Merse-