1816 -
Potsdam
: Horvath
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Deutsche. 3 °7
Krieges mit dem niedersächsischen Bunde, den
Kaiser, der zu arm war, um selbst eilte Armee zu
stellen, und eifersüchng auf die Fortschritte der
Ligue durch Tilly's Waff-M, sich erbot, ein Heer
von 50,000 Mann ohne.besoldung (wie Mansr
feld, Braunschweig U. dergl.) zusammenzubringen,
worüber et zum unumschränkten Herzog ernannt
wurde. Er ging zuerst 1625 nach Halberstadt,
schlug 1616 den Grafen von Mansfeld bei Des-
sau, wandte sich dann nach Schlesien gegen den
tapfern Herzog Johann Ernst von Weimar,
der seine rühmliche Laufbahn schon in demselben
Jahre durch den Tod endigte, den ihm ungesunde
Witterung in Ungarn zugezogen, die auch von
Dallensteins Heer rzooomann fortraffre, worauf
dieser, selbst krank, den Winter in Wien zubrach-
te, aber im Frühling 1627 durch Schlesien und
die Mark Brandenburg nach Meklenburg zog, wo
er fürchterlich brandschatzte (große Summen Gel-
des erpreßte), dann in Holstein einfiel/ anfangs
mit Tilly gemeinschaftlich, der aber bald gegen die
Niederländer nach Ostfrteslandging, worauf Wat-
tenstein auf das Unmenschlichste in Holstein,
Schleswig Und Jütland wüthete, und da der Kö-
nig von Dännemark auf feine Inseln floh, vor
Zorn, daß er ibm dahin nicht folgen konnte^ eine
Zeit lang ins Meer feuern lreß.
176. Nun war wieder kein Feind Mehr im
Lande, aber der Kaiser entließ doch nicht die Wal,
lensteinsche Armee, die schon loo,ooo Mann stark
war, und immer noch verstärkt wurde, weil ernuu
auch mit demplane Carls V. umging,sich zum Unum-
schränkten Herrn Deutschlands auszuwerfen» Aber
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