1816 -
Potsdam
: Horvath
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Zv8 Neue Geschichte.
staufrn gewählt war, diesem nicht huldigen, auch
nicht wie derselbe verlangte, eins seiner Herzog,
rhümer abtreten wollte, daher in die Acht erklärt,
und Baiern dem östreichischen Markgrafen Leo-
poldzuerkannt wurde, nachdem sein Bruderg u e lf
es vergebens zu behaupten versucht hatte. Die
Sachsen blieben ihrem Herzog treu, und wählten
nach seinem Tode 1139 seinen Sohn Heinrich den
Löwen, der zu Braunschweig residirte, und vom
Kaiser Friedrich I. den größten Theil Baierns wie,
der erhielt, nur das Land ob der Ens auf immer an
Oestreich abtreten mußte (i»5). Als aber Hein-
rich den Kaiser in Italien verließ, wurde auch er
in die Acht erklärt, und Baiern i »82 dem Pfalz-
grafen Ottovonwittelsba ch,einem Nachkom-
men des vormaligen Herzogs Arnulf, zugetheilt.
Aber auch dieser wackre Fürst ließ sich durch Zorn
über die entdeckte Falschheit des Kaisers Philipp
hinreißen, denselben zu tödren, weshalb er gleich-
falls in die Acht erklärt, und in derselben ermordet
wurde. Sein Sohn Ludwig wurde auch zum
Pfalzgrafen am Rhein erklärt.
277. Diese Pfalzgrafschaft hat immer ei-
nen bedeutenden Vorzug vor den übrigen, die
sonst noch von den Kaisern errichtet waren, be-
hauptet, indem sie das oberste Kaiserliche Hof-
richleramt ausmachte, und mit ihren ansehnlichen
Besitzungen schon im itten Jahrhundert erblich
wurde. Kaiser Friedrich I. gab sie ny6 seinem
Bruder Conrad, welchem sein Schwiegersohn
Heinrich von Braunschweig, Sohn Heinrichs
des Löwen, folgte, da aber derselbe bei der getheil-
ten Kaiserwahl (117) die Parthei seines Bruders