1816 -
Potsdam
: Horvath
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
4o8 Neue Geschichte.
Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Streit-
baren.
286. Die Markgrafen von Meißen stamm-
ten ab von einem Grafen Dedo von Wettin,
der die Lausitz besaß, und 1048 auch Meißen be-
kam , wo König Heinrich 1. die Slaven bezwun-
gen, und eine Markgrafschaft gestiftet hatte. Mark-
graf Heinrich der Erlauchte vereinigte
Thüringen mit Meißen. Sein Sohn Albrecht
wollte einen Theil seiner Lander dem Kaiser Adolph
verkaufen (125), und gerieth dadurch mit seinen
Söhnen Friedrich mit der gebissenen Wange und
Tiezmann in einen Krieg, der sich aber-zum Vor-
theil der Söhne endigte. Sein Urenkel war
Friedrich der Streitbare, welcher Sach-
sen an sein Haus brachte. Sein Sohn Fri ed-
rich der Sanftmürhige hinterließ 2 Söhne
Ernst und Albert, welche r noch blühende Li-
nien stifteten. Ernst erhielt die Kurwürde und
Thüringen, Albert aber Meißen. Aufernst folg-
te sein Sohn Friedrich der Weise, welcher
Luthers Beschützer war, diesem folgte sein Bru-
der Johann der Beständige, und dann sein
Sohn Johann Friedrich. Dieser wurde in
dem Schmälkaldischen Kriege in der Schlacht bei
Mühlberg gefangen, und verlor die Kurwürde
nebst dem größten Theile seiner Länder, die Mo-
ritz, Herzog von Meißen, Alberts Enkel, bekam
(if6), und nur für Johann Friedrichs Familie
die Aemter Gotha, Weimar und Essenach abtre-
ten mußte, woraus nebst dem, was in der Folge
hinzukam, die Länder der jetzigen Herzoge von
Sachsen von der Ernestinischen Linie entstanden