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1. Vaterländisches Lesebuch - S. 324

1857 - Jena : Mauke
324 geschlossen, immer mehr angehäuft, endlich durchbrechen, die Wände von einer Erdhöhle zur andern sprengen und so sich Luft machen, oder auch nach oben ausbrechen. Im letzten Fall reißt die Erd- rinde, auf der die Menschen ihre Häuser und Felder haben, plötz- lich auseinander und ganze Länderstrecken stürzen in den Spalt, der sich über ihnen wieder schließt. Berge sinken ein; andre er- heben sich aus dem Boden. Neue Inseln steigen aus dem Meere und verschwinden wieder. Merkwürdig ist auch die langsame Er- hebung des Landes. So hat man bemerkt, daß die Küsten von Schweden und Toskana immer mehr emporsteigen. Es geht zwar sehr langsam vor sich, aber das Land wächst fortwährend empor. Dieß hat man an Zeichen gesehen, die man in die Felsen am Meere machte. Anfangs glaubte man, das Meer nehme ab; weil aber der Unterschied an einem Ort geringer war, als am andern, so muß man am Ende annehmen, daß das Land langsam empor- gehoben werde. So ist nirgends Stillstand in der Natur; überall Verände- rungen, überall Werden und Leben. Am wenigsten ruhig ist es unter unsern Füßen in den Höhlen und Tiefen unseres Erdkörpers, wo die Gluten, die Dämpfe und die eingeschlossenen Wasser ihr Wesen haben. 4. Die zwei Haupthöhenzüge. Daß die Erdoberfläche nicht eben, sondern mit Bergen, Thä- lern und Ebnen bedeckt ist, gewahrt man bald. Man braucht blos von einer Höhe herab über das Land hinaus zu sehen. Die Berge sind meist in fortlaufenden Ketten an einander gereiht, so daß lange Bergzüge oder gedehnte Bergrücken die Länder bedecken. Oft laufen zwei Berge neben einander her und bilden ein engeö oder weites Thal zwischen sich. Manchmal laufen von einem hohen Gebirgöpunkt aus drei, vier Züge nach verschiedenen Rich- tungen hin. Ein Bergrücken sendet häufig kleinere Züge oder Zweige ab, nach anderen Richtungen, so daß cs wie Gezweig und Geäst aussieht. Wenn man alle Bergrücken und Züge auf der ganzen Erde mit ihren Verzweigungen und Ausläufen auf einmal betrachten und behalten wollte, so würde man sehr verwirrt wer- den und am Ende den Wald vor Bäumen nicht sehen, d. h. das Ganze über den Theilen vergessen. Deßwegen wollen wir uns jetzt einmal die Hauptgebirgszüge auf der Erde merken. Diese sind leicht zu behalten, denn cs sind nur zwei; einer in der alten, der andre in der neuen Welt. Diese großen Züge sind gleichsam der Rückgrad der Erde und ihr Knochengestell, an dein die Aus-
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