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1. Vaterländisches Lesebuch - S. 390

1857 - Jena : Mauke
folgten sie ihm mit Bewunderung. Durch nichts unterschied sich der König vom gemeinsten Soldaten; mit Schweiß und Staub bedeckt marschirte er oft dem Heere vorauf. Einst brachten ihm einige Soldaten in einem Helm etwas Wasser, was sie weil her- geholt hatten, um seinen brennenden Durst zu löschen; er aber goß es in den Sand, weil er nicht trinken wollte, während seine Soldaten schmachteten. Einern indischen Könige ließ er sein Reich und schenkte ihm noch 1000 Talente dazu, weil er ihm mit offenem Edelmnthe entgegen kam, nub Alexander ihm an Groß- muth nicht nachstehen wollte. Bis zum Ganges vorzudringen gelang dem Macedonischen Helden aber nicht; die Soldaten konn- ten die Anstrengungen nicht länger ertragen, fürchteten auch, nie wieder heim zu kommen, und drohten, in offenen Widerstand aus- znbrechcn. Klug genug gab Alexander vor, die Gvtter hätten ihm auch den Weiterzng widerrathen, und trat den Rückzug an. Hier gab es aber auch wieder manche Stadt zrr erobern, und Alexan- der hätte einmal beinahe das Leben eingebüßt. Nur einen klei- , neu Theil seines Heeres brachte er zurück und fand in den er- oberten und besetzten Ländern Alles in großer Unordnung. Seine Statthalter hatten gehofft, er würde in Indien zu Grunde gehen, und mit Habsucht und Ungerechtigkeit regiert; sie hatten sogar das Grab des Eyrns beraubt. Er strafte Alles aufs Strengste und nahm seinen Wohnsitz in Susa, der Hauptstadt von Persien. Hier, regierte er mit großer Pracht und verheirathete an einem Tage 80 vornehme Maeedonier mit vornehmen Perserinnen und stattete sie glänzend ans. Er selbst heirathete eine Tochter des unglücklichen Daritts. Auch die macedonischen Soldaten, welche persische Weiber genommen hatten, erhielten große Hochzeitsgc- schenke. Durch diese und ähnliche Mittel hoffte er zivei feindliche Völker zu versöhnen und Abendland und Morgenland enger mit einander zu verbinden. Aber die Maeedonier, die sich als Sieger- mehr dünkten, als die Perser, waren unzufrieden, daß ihnen diese gleichgestellt wurden. In Susa erlaubte er. den Invaliden nach Hanse zurückzukehren; es zogen 10,000 heim. Er selbst ging nach Ekbatana und verlor dort seinen Freund Hephästion. Dieser Verlust schmerzte ihn tief. Er wieß alle Tröstungen zurück und wollte mehrere Tage weder Speise noch Trank zu sich nehmen. Uin sich zu zerstreuen, machte er große Znrüstnngen zu einer Uin- schisfnng Afrikas, worüber ihn der Tod ereilte. Er starb zu Ba- bylon im 33. Jahre nach einer Regierung von 12 Jahren und 8 Monaten an einem bösen Fieber. Die ungeheueren Anstren- gungen des Körpers und des Geistes hatten ihn getödtet. Vor
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