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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 60

1843 - Altona : Schlüter
60 folgen. Dahero wird es kein Mensch verachten, daß Jemand fromme Sprüche wieder ins Leben einzuführen suchet, wie hie- mit geschieht. 1. Krieg und Brand segnet Gott mit milder Hand. Dieses Sprüchwort stammt gewiß aus einer Zeit, da es mit den Kriegen und Bränden noch eine andere Bewandtnis hatte wie jetzt, d. h. wo im Kriege noch keine Requisitionen und Repartionen gemacht wurden, und der Abgebrannte noch durch keine Brandcasse und M'obelgilde seinen Verlust ersetzt, oft mehr als ersetzt fand. Indeß, wie weit man es auch in der Vervollkommnung und Verallgemeinerung aller solcher Blitz- ableiter gebracht hat und noch bringen wird, die auch an sich nicht zu verwerfen sind, so wird doch jederzeit ein Verhältniß zwischen Gott und dem Frommen bleiben, in welchem dieser, wenn ihm die Flamme des Krieges oder des Heerdes sein irdi- sches Gut nimmt, von der Segenshand Gottes die Entschädi- gung erwartet und den Erfolg hoffet, und wegen dieses bleiben- den Verhältnisses wird auch unser Sprüchwort einen bleibenden Werth behalten. Da ist auch wol kein rechtschaffener Christ durch einen Brand in Armuth versunken und arm geblieben sein Lebelang. 2. Gott giebt uns wol eine Kuh, aber führt sie uns nicht bei den Hörnern zu. Selber auch Etwas zu thun, um seine irdische Wohlfahrt zu gründen, ist die Lehre dieses Sprüchworts. Eine Kuh zu erhalten, darnach strebt der sogenannte kleine Mann auf dem Lande zunächst, sie ist der Anfang seines Aufkommens. Sie deckt mehr als einmal des Tags den Tisch, heißt es von ihr. Wer fleißig arbeitet und treu seinen Verdienst zusammenhegt, der wird zu einem Besitz kommen, welcher mit ihm arbeitet und verdient, von dem an es leichter und schneller aufwärts geht. 3. Unrecht Gut gedeihet nicht und kommt selten an den dritten Erben. Wer immer nur kann, der halte dieses Sprüchwort fest, daß es nicht aus der Sprache des Lebens verschwinde. Allein, was ist dabei zu thun, wenn die Menschen nicht mehr daran glauben? Es macht nichts, brauche du das Wort nur! Die Menschen glauben mehr, als sie vorgeben nicht zu glauben.
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