1843 -
Altona
: Schlüter
- Autor: Burgwardt, Heinrich
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Geistlichen. Auch einen botanischen Gatten, und eine Zeichen-
schule, den bürgerlichen Gewerben zum Nutzen, legte er an.
Dem katholischen und evangelischen Krankenhause gab er eine
neue, innere und äußere Vervollkommnung, erbarmte sich der
armen Waisen, die früherhin mit den Züchtlingen in einem
Gebäude wohnten, und ließ ihnen in einer gesunden Gegend
ein Haus bauen. Auch der sogenannte Pesthof, eine Verpfle-
gungsanstalt für unheilbare oder mit ansteckenden Krankheiten
behaftete Unglückliche, erhielt durch ihn eine bedeutende Ver-
besserung. Er sorgte für Einführung der Schutzblattern, errich-
tete eine unentgeldliche Krankenverpflegung für die ärmern Ein-
wohner und ließ, zur Erheiterung Aller, die unvergleichlich schö-
nen Anlagen um Regensburg erweitern und vermehren. Für das
gebildete Publikum ließ er ein Gesellschaftshaus zu Concerten
und Bällen erbauen und verband damit eine Lesegesellschaft und
ein stehendes Theater. Den Künstlern und Handwerkern, sowie
auch den Armen, gab er durch Errichtung neuer Gebäude, schö-
ner Zierden der Stadt, Übung und Nahrung. — Das un-
glückliche Kriegsjahr 1809 gab zu neuen Belegen seiner uner-
müdlichen Wohlthätigkeit Veranlassung. Kaum erfuhr der Fürst
zu Frankfurt, wo er sich damals aufhielt, den durch die Schlacht
bei Regensburg verursachten Brand der unglücklichen Stadt und
die Ausplünderung der Bewohner durch die Franzosen, als er
sofort 10,000 Gulden zur nöthigsten und schnellsten Unterstütz-
ung einsandte. Das abgebrannte Katharinenhospital ließ er so-
gleich wieder herstellen, um den armen, gebrechlichen Personen
wieder ein schützendes Obdach zu schaffen. — Buonaparte, der
zwei Millionen Entschädigung versprochen hatte, gab, ungeachtet
aller Bitten Dalbergs,-- Nichts. — Als Dalberg im Jahre
1810 Regensburg an Baiern abtreten mußte, vermachte er
sämmtliche, ihm noch zustehende herrschaftliche Gehalte, eine
Summe von hundert vier und vierzig tausend Gulden, den
Wohlthätigkeits- und Armenanstalten der Stadt. Das war des
Menschenfreundes Abschied und Lebewohl! — Auf gleiche Weise
hatte er zu Aschaffenburg, zu Wetzlar, zu Constan; gewirkt.
Auch zu Aschaffenburg und Wetzlar hatte er die Armenanstalten
und Blldungsinstitute verbessert und unterstützt, und ließ im ehe-
maligen Kloster Schmerlenbach künftige Seelsorger auf seine
Kosten heranbilden, widmete das reiche Eollegiatstift zu Aschaf-
fenburg ganz dem Schul- und Erziehungswesen, wies große
Summen zu besserer Besoldung der Volksgeistlichen an, und