1843 -
Altona
: Schlüter
- Autor: Burgwardt, Heinrich
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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nißldes. Menschen; das Erkennen der Gottheit, das ist die
höchste Erkenntniß; die Erkenntniß aber seiner selbst:
das ist die späteste Erkenntniß, weil die schwerste, so wie die
Selbsterziehung nach und in dem Willen Gottes die höchste und
edelste Beschäftigung. Selbsterkenntnis; und Selbsterziehung zie-
henden Blick 'des Geistes hinweg von der Außenwelt und nö-
thigen zur Einkehr bei sich selbst und bei — Gott. Wenn die
erste Erziehung nicht dahin führt, so läuft der Mensch Gefahr,
sich in bloß Äußerlichem zu vertieren und in rein Irdischem zu
versinken; je früher sie aber den Menschen dahin bringt, daß
er sich selbst erkennt und im Guten und Göttlichen zu vollenden
die Neigung und den Willen hat, desto vorzüglicher ist sie ge-
wesen und desto eher kann sie von Außen — durch Eltern und
Schule — aufhören. Des Vaters und des Sohnes Geist wird
dann schon durch Bibel, Predigt und Leben im Innern stille
weiter wirken. — Amen!
229. Die christliche Kirche,
1. durch Ausgießung des heiligen Geistes erbauet auf
den Grund Jesus Christus, ist also ein Werk des heiligen
Geistes und auch die Stätte seiner heiligen Wirksam-
keit. Durch die ganze christliche Kirche oder ihre Geschichte
zieht sich das wunderbare Walten und Wirken des heiligen Gei-
stes (S. S. 73). Bereits am ersten Pfingstfeste predigen
die Apostel in der Kraft des heiligen Geistes den auferstandenen
Herrn einer Menge von Juden und Judengenossen in Jerusa-
lem, und viele Herzen lassen sich taufen und in ihre Gemein-
schaft aufnehmen. Ein Glaube, der alle Versuchungen der
Welt überwindet, eine Liebe, die mit freudigem Herzen alles
unter die Brüder theilt, eine Hoffnung, welche verklärt über
das Grab zum Himmel blickt, schmücken die erste kleine
Gemeine. Strenge der Sitten umgab wie ein goldener
Rahmen diese Verklärung des Menschenlebens.
2. Unter diesen Umständen konnte Verfolgung nicht
gar lange ausbleiben. — Stephanus, als der erste christliche
Märtyrer, empfiehlt unter Steinwürfen seinen Geist in seines
Meisters Hände. Jacobus der ältere sinkt unter dem Beile.
Saulus, ein jüdischer Jüngling und Schüler Gamaliels,
schnaubt und wüthet gegen die kleine Christengemeine und reckt
seine blutigen Hände im Aufträge des hohen Rathes bis nach