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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 542

1843 - Altona : Schlüter
542 flei- überschwemmten sogar Nordelbingen mit ihren heidnischen Heeren und als der ostdänische König Gorm der Alte das selbst- ständige jütische Königreich aufhob und mit dem seinigen ver- einigte, bedurfte es erst eines Heereszuges des deutschen Königs Heinrichs I., um Gorm zu zwingen, dem Christenthum wieder Eingang in seinen Staaten zu gestatten. Noch siegreicher war Heinrichs Sohn Otto der Große, der nicht allein Bisthümer in Schleswig und Ripen (um 948) und in dem von den Wen- den nach und nach eroberten östlichen Holstein zu Oldenburg (gegen 940) gründete, sondern auch Gorm's Sohn Harald Blauzahn sich taufen zu lassen nöthigte. Aber als nach Ha- ralds Tod König Erich von Schweden, ein eifriger Heide, Dä- nemark eroberte, ward überall das Christenthum von Neuem ausgerotret, der Bischof von Schleswig mußte flüchten, der von Ripen, Laofdag, starb um 990 den Märtyrertod. Erst Ha- ralds Enkel Knut, unter dem Namen d e r G r o ß e bekannt, stellte unter seiner weisen und thätigen Regierung von 1014 bis 1035 durch eben so viel Gewalt wie Milde das Christenthum, dem er eifrig ergeben war, wieder her und es hat seitdem in unsern! Vaterlande vom Norden aus eine Erschütterung nicht wieder erlitten. Doch noch war diese Gefahr nicht beseitigt, als schon eine andere und schlimmere drohte. So viele Fortschritte das Chri- stenthum in Nordelbingen gemacht hatte, wo namentlich in den Elbmarschen bereits eine Menge von Kirchen angelegt war, so sehr hatte es im östlichen Holstein gelitten. Denn dort drang schon seit 300 Zähren die siavische Nation vor, bei uns ge- wöhnlich die Wenden genannt, die aus Rußland kommend bereits die ganze deutsche Ostseeküste besetzt hatten. Die Wen- den schienen anfangs dem Christenthum nicht abgeneigt, Ol- denburg und andere Bisthümer konnten gegründet werden, aber bald entstanden heftige Streitigkeiten zwischen ihnen und den sächsischen Herzögen. Diesen hatten die deutschen Kaiser ihr Grenzland Sachsen, das sie bei ihren vielen Zügen nach Italien nicht persönlich zu schützen vermochten, übertragen, und sie residirten gewöhnlich in Hamburg oder Lüneburg. Die Wen- den nun drangen allmählich über die Schwenrine und Trave hinaus bis zur Eider, Schwale und den Quellen der Bramau, die christlichen Kirchen wurden zerstört und selbst Hamburg 1013 von ihnen eingeäschert. Die Sachsenherzöge, durch Kriege im Innern beschäftigt, waren zum Widerstand unfähig; nirgends
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