1843 -
Altona
: Schlüter
- Autor: Burgwardt, Heinrich
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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zugleich Garnisonskirche, 1240 vom Grafen Adolf Iv. erbaut, dessen
Grab auch vor dem Altare — St. Jürgcnskirche — Schloß
— Oberappellationsgericht für die Herzogtümer. — Vom 13.
Dee. 1813, bis zum 22. Jan. 1814 war hier das Hauptquartier des
damaligen Kronprinzen von Schweden mit 6 — 7000 Mann; am 14.
Jan. 1814 Friedensschluß, der die Verbindung zwischen-Dänemark
und Norwegen aufhob. Brunswik, Wilhelmincnhöhc — Vichburg —
Düsternbrook — Holtenau — Knoop u. s. w.
12. Lütjenburg, 1627 rückten hier 11.000 Mann Kaiserliche ein
und plünderten die Stadt. — Umgegend: Salzau — Neuhaus: Gie-
lau — Water-Neversdorf — Pauker — Neudorf: Hasbcrg — je.
13. Oldenburg, eine sehr alte Stadt, und vormals unter dem
Namen Stargard Residenz eines wendischen Fürsten. Oldenburgs
eigenthümliche Lage machte cs im 11. und 12. Jahrh, zum Schauplatz
der blutigsten Kriege, welche zwischen den Dänen, Wenden und Sachsen
geführt wurden. Im 11. Jahrh, wurde es mehrjnals Zerstört, und um
1150 von dem Könige Svend. Die Stadt hatte auf ihrem hohen Walle
ein schönes Schloß, das erst vor wenigen Jahrhunderten verfallen ist;
sic war einer der besuchtesten Ostseehäfen, so daß sie zu Ansang des 14.
Jahrh, ausser einem Schlosse, 4 Kirchen, 3 Capellen, 3 Klöster und 5
Thore gehabt haben soll. Oldenburg blühte etwa noch 100 Jahre fort,
aber nach der Eroberung und Verwüstung der Stadt im I. 1419 durch
den König Erich von Pommern nahm der Wohlstand immer mehr ab,
wozu auch die Versandung des Meerbusens viel beitrug. Dazu kamen
später große Unglücksfälle über dieselbe: im 30jährigen Kriege wurde
sie durch Einquartirung und Contribution hart mitgenommen (18,715 xp
Schaden), 1693 brannte der vierte Theil der Stadt ab; 1694 war eine
große Wafferfluth; am 15. August 1773 wurden Kirche nebst 400 Ge-
bäuden ein Raub der Flammen.-------
14. Heiligen Hafen, auch eine alte Stadt, ehemals größer —
im 15. Jahrh. 11 Straßen. — Im So nun er 1391 brannte die Stadt
dis auf 8 Häuser ab und die Einwohner erhielten darauf für 4 Jahre
die Befreiung von allen Abgaben und Lasten. 1660 zerstörte eine Feu-
ersbrunft die ehemalige große und kleine Wcndtstraße, und 1730 wur-
den außer dem Rathhause wiederum 30 Häuser durchs Feuer vernichtet.
Später litt sic mehrmals durch Überschwemmungen, und der Sage nach
soll auch ein ehemaliges Schloß durch eine Überschwemmung zerstört
worden sein. >715 wurde in der Nähe der Stadt eine Seeschlacht ge-
liefert, in welcher der dänische Admiral Gabel über den schwedischen
Schoutbynacht Grafen Wachtmeister siegte. — In Heiligenhafen's Nähe
sind manche Hünengräber.
15. Neustadt, anfänglich ein aus Fischerhütten bestehender Ort (Nicn-
krempe) und zu Altenkrempe cin gepfarrt, soll im Jahre 1244 von dem Grafen
Gerhard I. zu einer Stadt erhoben worden sein. Viele Unglücksfälle
hinderten das Aufblühen dieser Stadt: Feuersbrüuste (1391,1399,1419,
1425), und eben so viele verheerende Krankheiten, so daß im Jahre
1632 wegen der drückenden Armuth nur 60 Häuser bewohnt wurden.
1644 wurde sie nach tapferer Gegenwehr von den Schweden erobert