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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 18

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
b) Die Zeit als Kurfrstin. Kurz war auch jetzt die Zeit ihres glcklichen Zusammenseins mit ihrem Gemahl; denn nochmals rief der Kaiser seinen weisen Berater zu sich nach Konstanz, und wieder mnte Friedrich seine Gemahlin mit seiner Stellvertretung beauftragen. Nur fr kurze Zeit verlie die Kurfrstin die Mark, in der die Pest ausgebrochen war; dann eilte sie zurck, um die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen, die durch die Raub- und Fehdelust des mrkischen Adels rger denn je gestrt war. Ilm sich die ntigen Mittel fr den Kampf gegen die Emprer zu verschaffen, verpfndete sie sogar ihre Kleinodien. Doch der Macht ihrer Feinde vermochte sie auf die Dauer nicht zu widerstehen, und mit Sehnsucht erwartete sie die Ankunft ihres Gemahls. Im Jahre 1419 kehrte Friedrich zurck, berwltigte die Ritter und verschaffte dem Lande von neuem geordnete Verhltnisse. Als die Hussitenkriege ausbrachen, ging der tapfere Kurfürst als kaiserlicher Feldherr nach Bhmen, und wenn er auch dieses Mal seinen ltesten Sohn Johann zu seinem Vertreter in den Marken ernannte, so lasteten die hauptschlichsten Regierungssorgen sowohl hier als in den frnkischen Besitzungen, die von den Hussiteu arg bedrngt wurden, doch wieder auf den Schultern der tatkrftigen Kurfrstin. Nur fr die letzten Jahre seines Lebens waren dem kurfrstlichen Paare ruhige Tage beschieden, die es in Franken verlebte. In den Marken herrschten statt der frheren rohen Willkr geordnete Verhltniffe, und die Verwaltung des Landes berlieen die frstlichen Eltern ihren Shnen, die das begonnene Werk mit Umsicht und Flei zum Wohle der Untertanen weiterfhrten. 3. Ihr Tod. Im Alter von 55 Jahren wurde Elisabeth Witwe; ihre Erholung suchte sie in der Ausbung der Werke des Friedens und der Frmmigkeit, ihr Glck sand sie in dem Glcke ihrer Kinder, mit denen sie in grter Eintracht die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte. Wie sie schon frher mit ihrem Gemahl zum Danke fr die Erhaltung ihrer Shne Johann und Albrecht, die eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande gemacht hatten, auf dem Harlnngerberge bei Brandenburg ein Stift gegrndet hatte und nach dem Zeugnisse eines zeitgenssischen Schrift-stellers den Bedrckten des Landes eine Mutter gewesen war", so opserte sie auch jetzt ihre reichen Witweneinknfte, um Not und Elend zu lindern und die vielfachen Bedrfnisse ihrer Kinder zu befriedigen. Sie starb zwei Jahre nach dem Hinscheiden ihres Gemahls, ebenso schmerzlich be-trauert von ihren Kindern als von ihren Untertanen, denen sie eine fr-sorgliche Landesmutter und eine tapfere und kluge Frstin gewesen war.
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