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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 116

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
116 sammeln konnte, wurde nicht mehr einberufen, die drckende Schuldenlast. die durch die Beteiligung an auswrtigen Kriegen noch grer ge-worden war, und hohe Abgaben lasteten schwer auf dem dritten Stande, dem Brgertum; denn die beiden obersten Stnde, der hohe Klerus und der Adel, waren fast steuerfrei, obgleich sie ungefhr zwei Drittel des Grund und Bodens in Besitz hatten. Die leibeigenen Bauern muten unerschwingliche Abgaben leisten, harte Frondienste verrichten und waren der willkrlichen Gerichtsbarkeit ihres Gutsherrn unterworfen. Die persnliche Freiheit der Untertanen wurde durch die verhaten und gefrchteten Verhaftungsbe-fehle (lettres de cachet) stndlich gefhrder. Die am Hofe herrschende Ltnfittlichfeit trat unter Ludwig Xv. noch offener zu Tage, und die knigliche Familie selber gab das Beispiel einer zgellosen Schwelgerei und einer vlligen Entartung des Familienlebens; nichtswrdige Weiber, wie die Marquise de Pompadour, denen sich der König vollstndig berlie, Hatten einen entscheidenden Einflu auf die Negierung. Die Religion wurde von den Schriftstellern der Aufklrung, den sogenannten En eh kl o p di sten, ins Lcherliche gezogen, und besonders war es Voltaire, dem nichts mehr heilig war. und der namentlich Christen-tum und Kirche mit dem Geifer feines Spottes bespritzte l), während Rousseau dem franzsischen Volke bereits einen Zukunftsstaat malte, wie ihn heutzutage die Sozialdemokraten zu erstreben suchen. Wegen all der schreienden Mistnde Hatte eine tiefe Erbitterung breite Schichten des Volkes ergriffen, Achtung und Siebe gegen das angestammte Herrscherhaus schwanden immer mehr, und in den weitesten Kreisen herrschte die berzeugung, da nur ein gewaltsamer Umsturz der bestehenden Ordnung eine Besserung herbeifhren knne; in dieser Anschauung wurde das leicht erregbare franzsische Volk durch den erfolgreichen Nordamerikanischen Frei-heitskrieg noch besonders bestrkt. Obgleich der König ahnte, welch furchtbares Ende dieses alles nehmen wrde, schwelgte er, statt wie Friedrich der Groe und Joseph Ii. aus Verbesserungen zu sinnen, in seinen Lsten fort, und der leichtfertige Ausspruch, der ihm nicht mit Unrecht in den Mund gelegt wird: Nach uns die Snd-flut!" (apres nous le deluge) sollte sich schon bald in schrecklicher Weise bewahrheiten. Nuland. Katkarina Ii. 1762-1796. 1. Ihre Persnlichkeit. Katharina Ii. mar eine Prinzessin aus Auhall-Zerbst und die Gemahlin des Zaren Peter Iii., der sie stets mihandelte und sie endlich auf den Peterhof verbannte; sie wue aber das Heer fr sich zu gewinnen, lie sich als Kaiserin ausrufen, ihren Gemahl ins Gefngnis werfen und erdrosseln. Katharina war eine Frau von hoher geistiger Begabung; sie hatte einen klaren Verstand, einen mnnlich starken Willen und war eifrig bestrebt, J) Eerasez l'infme.
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