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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 235

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
235 wendigkeit einer gewaltsamen Neugestaltung voraussehen. Schon vor dem Dnischen Kriege war es zwischen Preußen und sterreich zu schrfen Gegenstzen gekommen. Der sterreichische Kaiser Franz Joseph hatte einen Reformplan des Deutschen Bundes eingebracht. Auf dem Frsten-tage zu Frankfurt (1863) wurde die neue Verfassung nach kurzer Beratung genehmigt. König Wilhelm hatte sich geweigert, dem Frsten-tage beizuwohnen, weil sterreich seine Vorschlge nicht vorher, sondern erst in Frankfurt bekanntgeben wollte. Der König lie erklären, da ein solches Vorgehen der Wrde Preuens nicht entspreche. Da Preußen eine bedeutend grere Maffe deutschen Landes besa als sterreich, erstrebte es gleiche Stellung mit sterreich, womit letzteres nicht einverstanden war. Nach dem Kriege von 1864 traten die Gegenstze zwischen den beiden Nachbarstaaten schrfer denn je hervor. sterreich legte auf den Mitbesitz von Schleswig-Holstein wenig Gewicht. Es wollte deshalb aus den Elbherzogtmern einen eigenen Staat bilden nnter der Regierung des Prinzen Friedrich von Augustenburg. Preußen war hiermit nur unter der Bedingung einverstanden, da n. a. die Wehr-kraft Schleswig-Holsteins unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen gestellt und die Anlegung von Kriegshfen und der Bau des Nordostsee-Kauals (des jetzigen Kaiser-Wilhelm-Kanals) gestattet werde. sterreich, wie auch der Prinz von Augustenburg, waren nicht geneigt, auf smtliche Forderungen einzugehen. Der zwischen Preußen und sterreich infolge-dessen entstandene Zwist wurde durch den oben genannten Gasteiner Vertrag vorlufig beigelegt; der Ri im Bau war nur verklebt" (Bismarck). Als dann sterreich einseitig die Lsung dieser Angelegenheit der Entscheidung des Deutscheu Buddes anheimstellte und zugleich die Stnde von Holstein zu einer Beratung zusammen-ries. erklrte Preußen dies als einen Bruch des Gasteiner Ver-trges und lie seine Truppen von Schleswig her unter seinem General von Mantenffel in Holstein einrcken. Die sterreicher zogen mit dem General von Gablenz unter Protest nach Bhmen ab. Die Besetzung Holsteins erklrte sterreich als eine Verletzung des Bundes-sriedens und beantragte die Mobilmachung des gesamten Bundesheeres mit Ausnahme des preuischen Anteiles. Dieser Antrag wurde mit 9 gegen 6 Stimmen angenommen. Darauf erklrten Preußen und die ihm zugewandten Staaten ihren Austritt und die
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