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1. Neu-eingerichtetes Mülheimer Lesebuch für Deutsche Schulen - S. 113

1814 - Frankfurt/Main Leipzig
113 13. Betrübte Folgen einer plötzlichen Erkältung, wenn man erhitzt ist. ^^arl, ein flüchtiger, unbesonnener Knabe, hatte sich durch Laufen, mit semen Gespielen, sehr erhitzt. Um sich abzukühlen, entblößte er sich bis auf das Hemd, trank schnell ein Glas kattes Wasser aus, und stellte sich, um dem Spiel der übrigen zuzusehen, an ein Fenster , wo starke Zugluft war. Bald trat sein Schweiß zurück. Des Abends fing er an, über Kopfweh und Schmerzen in der Brust zu klagen. Man brachte khn zu Bette, und hoffte, daß er den andern Tag wieder gesund feyn würde. Aber nein! das Uebel vermehrte sich von Tag zu Tage, und man fah nach einiger Zeit, daß er die Auszeh- rung habe. Alle Arzneimittel wurden umsonst ange- wandt. Karl mußte fast, unter beständigen Schmerzen, ein halbes Jahr zu Bette l'egen, bis endlich der Tod seinem Leiden ein Ende machte. Er pflegte in seiner Krankheit oft zu sagen: „ Wie geduldig wollt" ich meine „Schmerzen leiden, und wie gern wollt" ich sterben, „wenn ich mir meine Krankheit nur nicht selber zuge- „ zogen hätte." Kurz vor seinem Tode bat er seine Ael. lern und Freunde, bei jeder Gelegenheit alle Kmbcr zu warnen: daß sie doch ja nicht durch kaltes Gftränk, oder durch Entblößung, sich abkühlen möchten, wann sie erhitzt wären. 14. Bedñchtsamkeit. meisten Fehler und Vergehungen kommen aus Unbedachtsamkeit her. Man fehlt selten aus Vorsatz, am meisten aber aus Mangel der Ueberlegung, oder aus Voreiligkeit. Sokrates hatte eine Gewohnheit, die man sich zur Lehre nehmen kann. Weyn er, nach dem Gebrauche der Griechen, sich mit Laufen, oder einer an- dern Leibesübung erhitzt hatte, so trank er nicht gleich, H wenn
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