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1. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 241

1841 - Solingen : Amberger
241 hensolms. Er liegt von den übrigen Kreisen getrennt und grenzt nördl. und östl. an das Großherzogthum Hessen, südl. und westl. an das Herzogthum Nassau. Seine Größe beträgt 9*/, Ihm., mit 37,500 Einw. Die Lahn, die Solms und Dill, welche ssch in die Lahn ergießen, der Klee- und Ulmbach bewässern den Kreis, der größtentheils gebirgig und waldig ist; nördlich an der Lahn wird er vom Westerwalde und südlich derselben vom Taunuögcbirge durchzogen. Im Ganzen ist er jedoch fruchtbar und seine Produkte sind: Getreide, Futterkräuter, Kartoffeln, Hopfen, Wein, Gartenfrüchte, Holz, Kohlen, Pottasche, Pech, Eisen, Schiefer, Marmor und Quadersteine. Die ehemalige freie Reichsstadt Wetzlar, in alten Urkun- den Wittlar, Weteflar, Wetepflar, Wepflar und Wetzflar ge- nannt, lwgt in einer schönen Gegend an der Lahn, welche hier die Dill und den Wetzbach aufnimmt. Zu Zeiten Karls des Gro- ßen und Ludwigs des Frommen war hier wahrscheinlich eine Villa, und ersterer legte 785 die Reichsburg Kalsmund oder Karlsmund an, von welcher noch Ruinen sichtbar sind. 943 wird des Ortes in einer Urkunde Kaisers Otto des Großen, der sich damals dort aufgehalten hat, erwähnt. Im Jahre 1180 verlieh ihr Kaiser Friedrich 1. Handelsfreiheit. Im 12. Jahrh, wurde sie Reichsstadt und durch Officialen regiert, die nicht nur die Gerichtsbarkeit und Rechte des Landesherrn wahrnahmen, son- dern auch die Abgaben einnahmen. Zu dieser Zeit waren die Dynasten von Mehrenberg erbliche Vögte der Stadt und wurden 1246 als solche vom Könige Konrad bestätigt. 1237 hatten die Bürger der Stadt mit den Brüdern Konrad und Rumpart von Birken eine Fehde. 1242 wurden vom Könige Konrad ihre Frei- heiten bestätigt. 1256 trat sie mit den Städten Frankfurt, Fried- berg und Gelnhausen in ein Bündniß, um jede streitige Königs- wahl zu verhindern. 1257 bestätigte König Richard ihre Privi- legien und verlieh ihr neue. 1273 wurde jenes Bündniß erneuert. 1278 trat sie dem Bunde zur Aufrechthaltung des Landfriedens bei, und erhielt vom Kaiser Rudolph die Bestätigung ihrer Frei- heiten. Im Jahre 1284 nahm sich die Stadt eines Abentheu- rers, Thilo Kolup, an, der sich für den 1250 verstorbenen Kai- ser Friedrich Ii. ausgegeben und im deutschen Reiche viele An- hänger und^Unterstützung gefunden hatte; König Rudolph aber zwang die Stadt zur Herausgabe des Betrügers. 1285 erneuerte Wetzlar das Bündniß mit den genannten drei Städten auf zehn Jahre; sie hatte zu dieser Zeit das Münzrecht, und Woll- und Leinenwebereien waren ihre Gewerbe König Adolph ernannte 1292 dem Dynasten Gottfried von Mehrenbcrg zum Erbkastel- 16
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