1841 -
Solingen
: Amberger
- Autor: Hoelterhoff, Eduard
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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den sich eisenhaltige Quellen. Zu Mayen ist eine Salzquelle. Das
Roüldorfer- und Heppinger Mineralwasser wird häufig versandt.
11. Das Klima
ist bei der mannigfachen Beschaffenheit des Bodens verschieden.
2» den Thälern des Rheins, der Mosel, der Nette, der Ahr,
Saar, Ruhr und Lippe, welche die schönsten Gegenden der Rbein-
Provinz darbieten, ist das Klima gemäßigt, mild, rein und ge,
fund, während die Luft auf den rauhen Gebirgen, dem Hunds,
rück, der Eifel, dem hohen Veen, dem Westerwalde, rauh, kalt
und trocken ist. In den südlichen Theilen ist der Winter stren-
ger, der Schnee häufiger und der Wind rauher und schärfer, als
in den nördlichen Theilen. Dagegen haben die letzter» mehr feuchte
und regnige Tage wie die erster», und der Winter ist milder,
der Schnee, das Eis seltener. Aus Norden, Nordost und Nord-
west wehen kalte, unangenehme, trockene Winde. Die Südwinde
sind gemeiniglich warm und feucht, die Westwinde feucht. Im
Ganzen ist das Klima gesund. Auf den Höben gibt es häufig
Brustkranke und in den Ebeneil Fieberkranke. Epidemische Krank-
heiten herrschen selten.
12. Produkt e.
Das Pflanzenreich liefert Getreide aller Art, Roggen,
Hafer, Gerste, Buchweizen, Weizen, Hülsenfrüchte, Kartoffeln,
Flachs (im Rgsbz. Düsseldorf und Köln), einigen Hanf (beson-
ders im Regierungsbz. Trier), Napch Hopfen, Tabak, Kleesamen,
Obst, alle Arten Gartcnfrüchte, viel Holz und Wein. Das vor-
züglichste Getreide liefert das ehemalige Herzogthum Jülich und
die Ebenen der Rgsbz. Düsseldorf, Köln, Aachen; weniger liefern
die Gegenden der Eifel, des Hundsrückens und des Westerwal-
des und am wenigsten erzeugen die Kreise Montjoie und Gemünd.
Die südlichen Theile liefern schönes Obst, und längs den Ufern
der Flüsse, die gegen den Nordwind geschützt sind und gegen
Süden liegen, wächst Wein; der Rhein-, Mosel- und Ahr-Wein
ist beliebt; die geringeren Sorten wachsen auf den Vorgebirgen
bei Bonn und Köln. Die Waldungen bestehen aus Eichen,
Buchen, Birken und Nadelhölzern. Die Moselgegend liefert das
meiste Bau- und Brennbolz; auch werde« daselbst, so wie in ein-
zelnen Theilen der Rgsbz. Köln und Düsseldorf, Holzkohlen, zum
Betriebe der Hütten- und Hammerwerke, gebrannt. Die Rinde
der Eichen wird zu Lohe gebraucht.