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1. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 497

1841 - Solingen : Amberger
497 die Wissenschaften und war selbst Dichter. In einem glück- lichen Kriege mit Polen errang er die Städte Stolpe und Schlawe. Bei der Bischofswahl zu Magdeburg hatte sein Bruder Erich mehrere Stimmen erhalten, und er wollte ihn mit Waffengewalt in diese Würde einsetzen. Doch schlug ihn Günther von Schma- lenberg, der den Erzbischofsstuhl erlangt hatte, und nahm ihn gefangen. Der getreue brandenburgische Schatzmeister von Buch verschaffte aber seinem Herrn gegen Lösegeld die Freiheit. Otto starb im Jahr 1308. Seines Bruders Konrad's Sohn, • Waldemar, der seit 1304 mit Otto die Regierung ge- führt hatte, ist der letzte merkwürdige Regent Brandenburgs aus dem askanischen Herrschergeschlechte. Er war ein ausgezeichne- ter Regent und Krieger, vergrößerte das Land durch den An- kauf der Lausitz und mehrerer sächsischen Städte rurd Herrschaf- ten, schützte den Landfrieden, und unter ihm gelangte die Mark zur höchsten Blüthe. Seine Machte war so bedeutend, daß er mit dreien Königreichen, Dänemark, Schweden und Polen, und 12 Fürsten einen siegreichen Krieg gleichzeitig führte. Walde- mar starb 1319, und im folgendm Jahre erlosch mit dem min- derjährigen Bruders-Sohne Heinrich 111. das Geschlecht der As- kanier, nachdem es in. noch nicht zwei Jahrhunderten Branden- burg so hoch gehoben und beglückt hatte. Die. Markgrafen von Brandenburg unter den Regerrtenk)ü u fern Baiern und Lützelburg. Bei dem Tode Waldemar's war die Markgrafschaft Bran- denburg in einer so günstigen Verfassung, wie nur irgend ein deutsches Land. Das Lehnswescn war der Verband aller abcnd- ländijchen Staaten. Die Fürsten hatten nämlich .die freie Herr- schaft und alle Einkünfte ihres Landes erblich. Dagegen waren sie dem Kaiser, zum Beistände im Kriege und zu Geldbeiträgen verpflichtet. Ungehorsame Fürsten wurden vom Kaiser ihrer Würde und Lande für verlustig erklärt, was man die Reichs- acht nannte. Beim Aussterben einer Fürstenfamilie fiel das Land wieder dem Kaiser zu, der cs anderwärts vergab. Solche Länder hießen Reichslehen und der sie vergab, wurde Lehnsherr, 32
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