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1. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 537

1841 - Solingen : Amberger
637 August 1806 die deutsche Kalscrwürde nieder. Zwischen Preu- ßen und Frankreich trat eine gütliche Venu ttlung ein, nach wel- cher Preußen Kleve, Wesel, Neuenbnrg, Anspach und Ncufcha- tel abtrat, aber ^cn ganzen hanöverischen Staat dagegen erhielt. England wellte jedoch sein Eigenthum Hanover nicht abtreten und erklärte in Verbindung mit Schweden Friedrich Wilhelm den Krieg. Englische und schwedische Schiffe sperrten den Handel und fügten durch die Wegnahme von 490 Schiffen dem Lande großen Schaden zu. Spater bot Napoleon den Engländern, wenn sie mit ihm Frieden schließen wollten, Hanover wieder an. Preu- ßen suchte nun einen nordisch-deutschen Bund zu stiften, wel- cher die nicht zum rheinischen Bunde gehörigen Staaten umfas- sen sollte, rüstete seine Heere, und da Napoleon große Rüstun- gen gegen den Norden machte, auch kein Zweifel war, daß cs auf die Vernichtung Preußens abgesehen war, so mußte Friedrich Wilhelm gezwungen zu den Waffen greifen und erklärte, bloß in Verbindung mit Sachsen, am 8. Oktbr. 1806 Frankreich den Krieg, mit welcher Kriegserklärung Preußens Unglücksjahre be- gannen. Napoleons Kriegsbeere waren bereits über den Rhein ge- zogen, viele deutsche Fürsten hatten sich ihm angeschlossen, als die Feindseligkeiten am 9. Oktbr. an der Saale begannen. Am folgenden Tage wurde das preußische Heer bei Saalfeld zu- rückgedrängt, Geschütz und Gepäck verblieb den Siegern, der tapfere Prinz Ludwig von Preußen strnd den Tod auf dem Schlachtfelde. Am 14. Oktober geschah die Doppclschlacht bei Jena unter Hohenlohe und bei Anerstädt unter dein 72jäh- rigen Herzog von Braunschweig. Bei dem letztern Heere befand sich Friedrich Wilhelin Ui. Nach der Verwundung des tapfern Her- zogs übernahm der König den Oberbefehl; auf beiden Stellen wurde die blutige Schlacht mit Tapferkeit gefochten und auf bei- den endete sie unglücklich für's Vaterland. Die Uebermacht der sieggewohnten Feinde überwältigte Preußens Heerhaufen, so daß diese gänzlich zerstreut wurden. Das Schicksal des Heeres war entschieden und die Länder zwischen Weser und Elbe waren ver- loren. Der König mit seiner Familie zog der Nordgrenze zu, und mußte sich, von Ort zu Ort weiter eilend, am Ende des Jahres 1806 bis nach Königsberg zurückziehen, denn rasch ver- folgten die übermüthigen Franzosen ihre Siege. Die Sachsen ' schlossen sich den vorwärts dringenden Siegern an. Unbegreiflich schnell ergaben sich die wichtigsten Festungen ohne Belagerung den Feinden. Nur Pillau, Graudenz, Kolberg, Silberberg und Glatz hielten sich, von tapfern Commandanten vertheidigt, bis
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