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1. Geographische Skizzen aus Europa - S. 157

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
157 Hvitaar Vatn, in nördlicher Richtung von Skalholt; der noch größere Fisk-Vatn, nordöstlich vom Hekla, und der 5 Ml. im Umfange haltende My-Vatn im N., südlich vom Hafenorte Husa- vik. Oben haben wir bereits der Vulkane gedacht. Es giebt unter ihnen noch 7 thätige, z. B. der 6029' hohe Oer äse Jö- kull, der 5600' hohe Snaefell, der 5400' hohe Eyjafjalla Jökull, der 5200' hohe Herdubreid, der fast 4800' hohe Hekla und der nicht minder hohe Krabla. Bei einer Eruption i. I. 1693 fiel der Aschenregen sogar auf den Färöern, also in einer Entfernung von über 80 Meilen. Im Jahre 1783 hatte der »Skaptar Jökull« eine schreckliche Eruption. Die Erschütterun- gen waren so furchtbar und häufig, daß man glaubte, die Insel müßte in Stücke zerfallen. Dabei verhüllte stets ein dicker Schwe- feldampf den Seefahrern das Land. Noch länger und fürchter- licher wüthete der »Hekla« in den Jahren 1845 und 46. Zwei Meilen vom Fuße des Berges war der Hauptlavastrom eine Meile breit, 40—50 F. hoch, näher am Berge aber 80 F. hoch. Am 17. October 1755 wurden beim Vulkan »Katlagia« durch die sich in den vulkanischen Dampfwolken bildenden Gewitter eilf Pferde und zwei Menschen todtgeschlagen. Im Mai 1783 sah man acht Meilen südwestlich von Island Rauch aus dem Meere steigen, die Wasserfläche bedeckte sich 20 — 30 Ml. weit mit Bimsstein, und es erhob sich eine aus hohen Klippen bestehende Insel, welche Ende Juni von der dänischen Regierung in Besitz genommen wurde, späterhin aber wieder verschwand. Ende Mai öffnete sich im süd- lichen Island, zwischen Tindafiall und Blaafell, an einer Stelle, wo man nie so etwas geahnet hatte, plötzlich der Boden; die Erde bebte und donnerte, in der Luft zuckten von Donner beglei- tete Blitze, und aus der Tiefe stieg ein Lavastrom, welcher bei einer Breite von zwei Meilen zehn Meilen weit lief. Zu gleicher Zeit zog sich ein anderer Lavastrom in entgegengesetzter Richtung hin, trocknete einen Fluß aus, füllte dessen ganzes Bett und Thal, floß über einen Monat lang und über eine Meile breit. Diese Lavaströme waren sehr flüssig und so heiß, daß sie noch im fol- genden Sommer immerfort dampften und durch ihre Hitze jeden Beobachter zurückschreckten. Der Hekla hat seit Menschengedenken etwa alle 70—80 Jahre einen Ausbruch gehabt, die andern jedoch noch seltener. Die ganze Insel ist mit Lava und anderen vulka- nischen Auswürfen bedeckt. In Summa waren früher auf Island 30 Vulkane thätig, die auch der Insel viel geschadet und zu ihrer Unwirthbarkeit beigetragen haben. Und doch veranlassen einige grüne Matten, kleine Seen, mit Heide bedeckte Hügel und blen- dend weiße Berghäupter die Isländer zu dem Ausrufe: »Island ist das beste Land unter der Sonne!« Aber nicht allein diese Vulkane geben Zeugniß von der unter-
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