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1. Geographische Skizzen aus Europa - S. 158

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
158 irdischen Gluth und Hitze, sondern auch die vielen merkwürdigen heißen Quellen. Nordwestlich vom Hekla liegt das sog. Hogn- d a l, auch »Geiserthal« genannt, welches eine Menge kleiner Krater hat, worin sich heißes Wasser von 65° R. befindet, in welchem viel Kieselstoff enthalten ist, und aus welchem sich unaufhörlich Sinteropal absetzt, so daß jedes Wasserbecken von einem 10—30 F. hohen Opalwalle umgeben ist. Man nennt jene heißen Wasser Geiser. Das Becken des »großen Geisers«, welchen die Isländer »Hognesgrimm« nennen, hat etwa 70 F. Durchmesser. Von Zeit zu Zeit, zuweilen mehrmal des Tags, hört man unter ihm in der Tiefe einen rollenden Donner; es steigt dann siedendes Wasser in der Mitte des Beckens herauf, erst schwächer, dann allmälig bis zu 10 und 20 F. Höhe, bis das ganze Becken gefüllt ist, um welches indeß der Boden leise zittert. Endlich tobt's in der Tiefe, als würden Kanonenschüsse losgefeuert, der Boden bebt heftig, und mitten aus dem Becken bricht eine bis 20 F. dicke und 1- bis 300 F. hohe, aus siedendheißen Dämpfen bestehende Säule mit ' furchtbarem Tosen hervor. Nach Verlauf von 5 —15 Minuten hört das Steigen des Dampfes auf, im Becken kocht und wirbelt das Wasser noch, und versinkt dann plötzlich in die Tiefe, so daß nun das Becken fast leer erscheint. Noch höher steigt die nur 6—7 F. im Durchmesser haltende Wassersäule des »neuen Geisers«. Die heißen Quellen in der Nähe des Krabla sind unter dem Na- men »Reikiahverar« bekannt und werfen mit brüllendem Getöse reines Wasser, oft aber auch Schlamm aus. An Tbieren und Pflanzen, sowie cxi Mineralien, ist Island daher nicht allzureich. Merkwürdig ist's aber, daß in Island durchaus keine Reptilien zu finden sind. Häufige Stürme und viele Nebel machen den Landbau fast unmöglich. Es wächst kein Getreide, nicht einmal die noch in Norwegen fortkommende Gerste. Man baut Runkelrüben, Kartoffeln, Kohl, Flachs, Petersilie, Ret- tige, Radieschen, Senf und Kresse. Verschiedene Beeren und das bekannte »Isländische Moos« wachsen wild. Unter den 870 Pflan- zenarten der Insel giebt's 400 Kryptogamen. Birken, Weiden, Ebereschen u. s. w. kommen nur verkrüppelt, zwergartig vor. Aus dem Thierreiche findet man Rindvieh, Pferde, Schafe, Schweine, Hunde, Rennthiere, Füchse, weiße Bären u. dergl. An der Küste giebt's Schellfische, Kabliau's, Häringe, besonders an der Nord- küste, große Haifische, Seehunde, Eiderenten, viele andere Seevögel und Fische. Das Mineralreich liefert Schwefel, Vitriol, Alaun, Torf, Braunkohle, Salz, Obsidian, Opal, Bimsstein und Lava. Den Holzmangel ersetzen zum Theil die schwimmend ankommenden Kiefern, Fichten und Birken, oder mit einem andern Worte, das »Treibholz«. Schmiedekohlen werden aus dem Holze der Zwerg- birke bereitet.
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