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1. Geographische Skizzen aus Europa - S. 178

1868 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
178 12° O. L. und zwischen 54° 40' und 59° 20' N. Br. Sie gehören den drei schottischen Grafschaften Argyle, Jnverneß und Roß an. Man kann diese Inselgruppe in zwei Theile zerlegen, und zwar in die zerstreutliegenden oder innern Inseln an der Küste und in die, durch den Gr. und Kl. Minsh abgeschiedene äußere Insel- kette in größerer Entfernung vom Festlande. Die Anzahl der nackten, mit Heidekraut bedeckten, von einem fast beständig stürmi- schen und gefährlichen Ocean umgebenen Inseln betrügt'nahe an 300. Sie sind durchgängig felsig oder bergig und manche steigen bis 3000 Fuß Seehöhe empor, so z. B. Skye im 3000 F. hohen »Cuchullin«. Zwei Hundert dieser Inseln sind von etwa 90,000 Menschen bewohnt, die, celtischeit Stammes, durch alterthümliche Sprache und Sitten sich auszeichnen. Die Einwohner bekennen sich meist zur katholischen Religion und leben von Fisch- und Vogel- fang, Viehzucht und Kelpbrennerei. Berg- und Ackerbau sind un- bedeutend. Die Lage dieser Insulaner oder Hochländer war oder ist zum Theil noch sehr unglücklich; denn der größte Theil des Bodens ist das Eigenthum schottischer Stammhäupter, deren Pach- ter den armen Landmann auf's Aeußerste bedrücken. Er muß schwere Frohndienste thun, kann nach Willkür vertrieben werden, und lebt fast ohne Eigenthum mit dem wenigen Vieh, das er zum Landban unumgänglich nöthig hat. Rur die persönliche Freiheit bleibt ihm, und diese ist von vielen Wohlhabenderen zu Auswan- derungen nach Amerika benutzt worden. Von einigen Gutsherren aber, welche selbst auf ihren Gütern leben, ist diese Härte gemil- dert worden. — Die Hebriden gehörten unter dem Namen der »Ebudes-Jnseln« zu dem schottischen Reiche der Picten, nach 476. Im 9. Jahrhundert wurden sie von den Normannen erobert, ka- men jedoch später unter die Botmäßigkeit der schottischen Könige. Unter den unzähligen Seevögeln und Seeadlern, die hier vor- kommen und ihre Herberge meist auf den schwer ersteiglichen Klip- pen der Inseln haben, müssen wir besonders die Eiderente (Anas mollissima) erwähnen. Diese hängt ihr Nest an Klippen oder Fel- sen und füttert es mit ihren kostbaren Dunen aus. Dreimal pol- stert die Mutter unverdrossen das Nest und eben so oft holt man mit Lebensgefahr die köstlichen Federn heraus. Diese geben einen nicht unbedeutenden Handelsartikel ab. Ein Nest giebt etwa 1/<¡ bis Pfund gereinigte Dunen. Ein Pfund Dunen gilt zwei dänische Thaler. — Die vorzüglichsten Hausthiere sind Pferde, Rindvieh und Schafe. Die kleinen Pferde oder Pony's der Hebriden find an Farbe und Größe sehr verschieden. Sie werden in Menge gehalten, fast nie zur Arbeit und zum Reiten, wohl aber zum Verkauf nach Schottland und andern Gegenden benutzt. Im Sommer sehen sie glatt und schön aus, gehen feurig einher; im Winter sind sie zottig, häßlich und matt. Man kümmert sich
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