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1. Europa's Länder und Völker - S. 494

1832 - Stuttgart : Macklot
Das Großherzogthum Baden. An dem Oberrhein zieht sich von Basel bis Mannheim, längs dem rechten Ufer dieses Stroms, das mit den schönsten Natur- gütern in reichlicher Fülle gesegnete Großherzogthum Baden hin. Man nennt cs mit Recht den Lustgarten Deutschlands, wenig- stens verdient kein anderes deutsches Land mit so viel Recht die- sen Namen. Fast überall sieht man üppige Fluren mit Mandel-, Kastanien-, Nuß- oder andern Obstbaumen geschmückt, oder Weinhügel, oder prächtige Laub-und andere Waldungen. Auf der einen Seite strömt der majestätische Rhein; auf der andern erheben sich die ansehnlichen Gebirge des Schwarz- und des O d e n w a l d e s, in der Mitte aber breitet sich das fruchtbarste Thal aus. Außer dem Rhein windet sich auch der schiffbare Neckar durch das Land und der Main berührt die nördliche Grenze; die Donau aber hat hier (bei Donaueschinaen) ihre Ouclle und tritt von da ihren Lauf nach dem schwarzen Meere an. Der B o- densee, der^größte unter allen deutschen Seen, nimmt nicht weit von der südlichen Grenze des Großherzogthums den Rhein und noch mehr andere Flüsse auf, gestattet aber nur dem Rhein allein wieder den Ausgang. Noch zwei andere Seen sind außer diesem in dem südlichen Theile des Landes merkwürdig, nämlich der Mummclsee, wegen seiner Tiefe, bei dem geringen Um- fang einer halben Meile, und daun der Eichener See, wegen seines periodischen An- und Ablaufens. Der Boden des Landes ist wie schon gesagt, größtenthcils eine fruchtbare Ebene mit Weinhügeln untermischt, und in Osten von waldigen Bergen eingeschlossen. In Südosten ist der Schwarz- wald, in dem sich drei hohe Berge auszeichnen, nämlich der F c l d b e r g 4670 Fuß hoch, der Belchen 4337 und der K a n- del 3901 Fuß hoch. Ihre Gipfel sind nicht durchaus kahl, und noch weniger im Sommer mit Schnee bedeckt, sondern mit Na- delholz bewachsen. Viel freundlicher nehmen sich aber die Ge- birge des Odenwaldes in dem nordöstlichen Theile von Baden aus, die entweder bis an den Gipfel angebaut oder mit Laubholz be- deckt sind. Hier sind die höchsten Berge der Katzenbuckel bei Mudau, der W i n t e r h a u ch bei Mosbach, der Oelberg bei Schriesheim, und der W a g e n b e r g bei Weinheim. Keiner von diesen Bergen ist ganz unfruchtbar. Durch den nördlichen Theil von Baden zieht sich auch die be- rühmte durchaus mit Nuß- odcr Kastanicnbäumen bepflanzte Berg- straße, auf der das Auge rechts und links durch die reizendsten f Aussichten ergötzt wird. Ein so schönes und fruchtbares Land bringt, wie sich leicht denken läßt, Getreide aller Art, auch Obst und Wein in Menge. Mandeln und Kastanien hat Baden vor den meisten andern deut-
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