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1. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 210

1850 - Stuttgart : Müller
210 Die Bildung der Erdrinde, erwiesen bedeutende Strecken aus. Man findet aber in der Zusammensetzung der Erdrinde Gesteinarten', welche eine nahe Verwandtschaft mit diesen haben, und daraus läßt sich folgern, daß die Ursachen, welche gegenwärtig bei Bildung des Gesteins thätig sind, auch jene alten Massen hervorgebracht haben, die das Gerippe unserer Erdfeste bilden. 2) Die Bildung der Erdrinde muß eine beträchtliche Zeit erfordert haben, selbst wenn wir annehmen, daß die erzeugenden Thätigkeiten in der Vollendung ihrer Wirkungen damals rascher waren, als sie es heutiges- Tages sind. Beinahe alle Mineralmassen, die zu unserer Kenntniß ge- langen , sind geschichtet, und wurden offenbar mittels Wassers gebildet, und zwar einige durch die mechanische Gewalt, die dieses durch Weiterfüh- rung loser Trümmer des früher vorhandenen Gesteins ausübt, andere durch Niederschlagsproceß. Diese geschichteten Gebirgsarten sind ungemein zahlreich, und die Einen haben nur einige Zoll, die Andern dagegen viele hundert Fuß Durchmesser, — ein deutlicher Beweis, daß ihre Formation einen beträchtlichen Zeitraum erfordert haben muß. 3) Die Umstände, unter denen sich eine Schichte bildete, sowie — wenigstens in einzelnen Fgllen — die physikalische Beschaffenheit der Erde zu gewissen geologischen Perioden, lassen sich durch eine Prüfung des Ge- steins bestimmen. Viele geschichtete Gebirgsarten enthalten die Ucberreste von Thieren und Pflanzen, welche zur Zeit der Ablagerung lebten. Diese mögen im Allgemeinen als Zeugnisse für die Umstände, unter denen sich das Belt bildete, und die Beschaffenheit der Erde zu jener Zeit dienen. Hie und da findet man die organischen Ueberreste in einem zerbrochenen und beinahe zerriebenen Zustande, was beweist, daß die Katastrophe, in der sie eingeschichtet wurden, eine heftige und vielleicht sehr lange war« An andern Orten haben sich die feinsten Gerippe von Schalthieren er- halten, und man hat Pflanzen in Lagen gefunden, welche den Beobachter auf die Vermuthung führen, daß sic ohne Gewaltsanstrengung dort ein- geschichtet worden seyen. Auch ans der Prüfung der Versteinerungen selbst läßt sich einige Belehrung ziehen; denn während die einen Lager Ueberreste von Thieren enthalten, die anerkanntermaßen in süßem Wasser eristirten, find andere mit den Ueberresten von Thieren angefüllt, die im Ocean lebten- Wenn wir nun annehmen, daß die Gewohnheiten derjenigen Thiere, deren Ueberreste in dem geschichteten Gestein gefunden werden, den jetzt eristirenden Typen derselben Arten und Geschlechter ähnlich gewesen leyen,. so kann der Geolog das sossilienhaltige Gestein unter die zwei Rubriken: Süßwassergestein und Salzwassergestein, bringen. Diese Beweisart wurde vielleicht in vielen Fällen ziemlich nachlässig und nur aus den Grund des Vorhandenseyns einiger weniger Gattungen angewendet. Wenn aber die
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