1850 -
Stuttgart
: Müller
- Autor: Hoffmann, Friedrich W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Fossile Reste von Säugethieren.
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ches Aehnlichkcit mit dem Rhinoceros, dem Nilpferd, dem Pferd, dem
Kameel und dem Schwein hat. Man kennt Ueberreste von 11 dis 12
Arten deffelben, wovon die größte etwa wie ein Pferd, die kleinste nicht
größer als ein Hase ist; alle aber hatten fleischige Rüssel, wie die Ameisen-
bären, und lebten von Vegetabilien.
Das Anoplo theri um
ist ein anderes erloschenes
Thier, das zwei merkwür-
dige Charakterzüge auf-
weist; feine Füße haben
nur zwei Zehen und seine
Zähne bilden eine fortlau-
fende Reihe ohne eine Lücke
dazwischen, was außer die-
Anoplotherium. stw Fall nur bei Menschen
vorkommt.
In den obern Kieslagern und in einigen Höhlen hat nian eine große
Menge Knochen von vierfüßigen Säugethieren gefunden, die theils noch
eriftirenden, theils neueren Geschlechtern angehören. Fast in allen Fällen
aber, wo neuere Geschlechter gefunden wurden, haben die Arten einen
Unterschied von den jetzr eriftirenden gezeigt. So hat man sowohl in den
Höhlen Deutschlands, als in der Höhle von Kirkdale eine große Menge
Hyänenknochen gefunden. Allein Cuvier vermochte trotz der sorgfältigsten
Prüfung die noch jetzt eriftirenden Hyänen-Arten nicht darunter zu entdecken,
obwohl das vorweltliche Thier offenbar alle Gewohnheiten besaß, die nian
heutzutage an der Hyäne wahrninimt.
Der versteinerte Elephant oder Mammuth war ein sehr merkwürdiger,
grasfressender Vierfüßler und erreichte eine ungeheure Größe. Wenn man
nach der Knochenmenge schließen darf, die in Europa und Amerika gefun-
den wurde, so muß er in Heerden von Tausenden eristirt haben. Man
hat auch in Deutschland (z. B. in Württemberg, im Neckarthale zu
Cannstadt bei Stuttgart) in sehr vielen Kieslagcrn die Knochen des Mam-
muths entdeckt. Glücklicherweise aber fand man ein vollständiges Exem-
plar von einem dieser Thiere, das sich in dem Eis der nördlichen Regionen
erhalten hatte. Im Jahr 1799 bemerkte nämlich ein tungusischer Fischer
an den Ufern des Eisnieers in Sibirien und in der Nähe einer Flußmündung
mitten unter Eisstücken eine ungeschlachte Masse, deren Natur er nicht er-
rathen konnte. Im nächsten Jahr machte er die Wahrnehmung, daß die
Masse etwas mehr vom Eise befreit war. Gegen das Ende des darauf
folgenden Sommers wurde die ganze Seite des Thiers und einer der