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1. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 260

1850 - Stuttgart : Müller
260 Andere Knochenhöhlen. chen aller Höhlen nicht zu derselben Periode oderchurch eine allgemeine Ursache in ihre gegenwärtige Lage gebracht worden sind. Wir dürfen jedoch keine weitere Erklärung hierüber erwarten, bis die Reisenden der Beschaffen- heit des Landes um die Höhlen her eine eben so große Aufmerksamkeit widmen werden, als den Knochensammlungen selbst. Wenn wir eine so vollständige und genaue Beschreibung aller bekannten Knochenhöhlen be- säßen, wie sie De la Beche über die von Plymouth gegeben hat, so würde die Bestimmung ihres Alters wenig Schwierigkeiten darbielen. „In den Oreston-Steinbrüchen bei Plymouth," sagt er, „gibt es Spätren und Höh- len im Kalkstein, welche zahlreiche Ueberreste von Elephanten, Rhinoce- rosen, Bären, Ochsen, Pferden, Hirschen und andern Thieren enthalten, die besonders in den Spalten unter bedeutenden scharfkantigen Massen und kleineren Kalksteinstücken begraben liegen. An einer Stelle, die ich mir bemerkte, fanden sich 90 Fuß unter solchen Anhäufungen thierische Ueber- reste, deren Knochen und Zähne in einem schwarzen Thon stacken. Die in der berühmten Kentshöhle bei Torquay enthaltenen Ueberreste von Bären, Rhinocerosen, Hyänen und andern Thieren gehören in denselben Bezirk. Noch sind in dem oberen Kies dieser Gegend keine Thierüberreste von derselben Art, wie die in den Höhlen entdeckten, aufgefunden worden. Wenn wir aber unsere Forschungen gegen Osten zu fortsetzen, so werden wir sie gewiß in den Thälern von Charniouth und Lyme finden, welche Ueberreste von Elephanten und Rhinocerosen dasselbe xelative Alter zeigen, wie die unter den Steintrümmern in den Felsspalten bei Plymouth, und wahrscheinlich auch die in den dortigen Höhlen und in der Kcnthöhle ent- haltenen. Man wird die Bemerkung machen, daß die thierischen Ueberreste, die das Vorhandenseyn eines wärmeren Klima's zu jener Zeit vorauszusetzen scheinen, gewöhnlich in niedern Gründen, in Spalten und Höhlen vorkommen. Aus den erster» mögen sie gelebt haben, und in die zwei letztern sind sie entweder gefallen oder durch Raubthiere geschleppt worden. Die Elephan- ten, indem sie wahrscheinlich Buschwerk und Gras abweideten; die Rhino- cerose, weil sie niedere Gründe vorzogen; die Bären und Hyänen, da sie in Höhlen wohnten, und Hirsche, Ochsen und Pferde, weil sie durch Wald und Flur schweiften: lauter Umstände, die ein für sie geeignetes Land und somit Berg und Thal voraussetzten. Demzufolge wurden die Thäler schon vor der Existenz der Elephanten gebildet, und wenn eine Wasser- masse auf das Land wirkte, und dabei diese Thiere vernichtete, so müssen die früher bestandenen Unebenheiten der Oberfläche einen Einfluß auf ihre Richtung gehabt haben." Diese Bemerkung führt uns auf einige weitere Beobachtungen über die Formation der Thäler, als viertes Resultat der diluvianischen Einflüsse.
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